Von Rhodos nach Kreta

22. April 2023

Heute fahren wir nach Rhodos Stadt. Der Streckenverlauf ist sehr unterschiedlich. Der erste Teil ist am schönsten. Wir fahren durch die Berge. Es geht dauernd auf und ab. Am Akramitis vorbei. Durch Wälder und immer mit Blick aufs Meer. Der zweite Teil führt am Meer entlang. Durch das nicht touristische Rhodos. Es gibt kleine Orte ohne Hotels. Dafür Gewächshäuser bis ans Meer und endlose Kiesstrände. Im dritten Teil fahren wir mit wenig Verkehr direkt an einsamen Stränden und Ausläufern der Berge vorbei. Ziegen springen von der Straße in die Büsche. Leider kommt 30 km vor Rhodos-Stadt der unschöne letzte Abschnitt. Der Verkehr wird immer heftiger. Die Hotelburgen größer und höher. „Wer macht hier Urlaub?“ fragt Sabine. Unschöne bis zu zehngeschossige Hotelburgen, durch die laute Hauptstraße vom Meer getrennt, lassen Pauschalurlaubsherzen höher schlagen? Wir übernachten mitten in der Altstadt. Sie gehört zum UNESCO-Welterbe.

Sogar eines der sieben Weltwunder der Antlke ist Rhodos zuzuordnen. Der Koloss von Rhodos. Ein Weltwunder, das nicht mehr zu sehen ist. Eine ca. 30 m hohe Bronze-Statue soll im Jahr 292 v. Chr. mit gespreizten Beinen über der Hafeneinfahrt gestanden haben. Ein Erdbeben zerstörte ihn. Und man streitet über seinen Standort. Die historische Altstadt prägten die Johanniter. Es gibt eine mächtige Stadtmauer, einen Großmeisterpalst und eine mittelalterliche Rittergasse. Sie erinnert uns an Malta. Die Johanniter verteidigten Rhodos vor den Osmanen. Bis sie 1523 besiegt wurden und zuerst nach Kreta und dann nach Malta flüchten mussten.

Der Malteserorden wurde gegründet und Malta gegen die Osmanen erfolgreich verteidigt. Aber davon haben wir im letzten Jahr bei unserem Maltabesuch schon berichtet. Die Nacht wird kurz. Um sechs Uhr in der Frühe müssen wir im Fährhafen sein. Und dann machen wir uns auf den gleichen Weg wie die Johanniter: nach Kreta.

23. April 2023 – Auf See nach Kreta

Die Fähre ist uralt und etwas vergammelt. Ein ganzer Tag auf See. 12 Stunden pure Langeweile. Wir schauen aufs blaue Meer. Ab und zu fahren wir an einer der unzähligen Ägäisinseln vorbei. An einigen macht die Fähre kurz halt: Chalki, Karpathos, Kasos. Außer den Orten mit Hafen gibt es da nicht viel. Wir schreiben am Blog, lesen, schauen aufs Meer… Wir kaufen uns WLAN. Doch das ist zu schwach zum Hochladen. Und dann geht Klaus Smartphone nicht mehr an. Der Akku ist wohl kaputt. Ohne wird es auf unserer weiteren Reise schwierig. Und auf See heute noch langweiliger. Doch das nehmen wir gerne in Kauf. Spannende Radtage auf Kreta erwarten uns.