27. Mai 2023
Es ist erstaunlich wieviele Reiseradler wir unterwegs treffen. Fast alle legen riesige Entfernungen zurück. Von Italien nach Istanbul, von Thessaloniki nach Spanien, rings um Adria und Ionisches Meer oder wie wir: von Griechenland nach Mitteleuropa. Die meisten sind in unserem Alter. Sie reisen im Sabbatical oder sind gerade in den Ruhestand eingetreten, wie wir. Alle genießen es, Zeit zu haben und im langsamen Fahrradtempo Europa zu entdecken. Das Münchner Paar in unserem Hotel fährt in umgekehrter Richtung wie wir. So können wir gegenseitig Erfahrungen über die Strecke austauschen. Sie schwärmen uns von der Etappe des Cirô vor, die uns heute erwartet. Er führt über neuen glatten Asphalt. Mit Blick über die riesige Ebene und die Berge Bosnien-Herzogovinas. Sie haben nicht zuviel versprochen. Die Strecke ist phänomenal, erinnert uns erneut an die Winnetou-Filme. Irgendwann müssen wir die Bahntrasse verlassen. Sie ist ab einem großen Stausee unbefestigt und führt durch über 10 Tunnels. Der eine gestern hat gereicht. Es geht bergab. Bis zu einem weiteren See. In der Region hat es tagelang geregnet und es gab viele Überschwemmungen. Auch der See ist weit über seine Ufer getreten. Die Uferbereiche sind voll mit Schlamm.
An der Grenze nach Kroatien winken uns die Beamtinnen einfach durch. Wir fahren an einem Fluss entlang bis zur kroatischen Küste. Ein paar Kilometer Magistrale sind es noch bis zu einem Campingplatz. Es ist nicht so viel Verkehr wie vor Dubrovnik. Er wird auf die Autobahn umgeleitet. Zum Campingplatz müssen wir durch eine Baustelle schieben. Autos kommen hier nicht durch. Ob dann der Platz geöffnet hat. Zwei Zelte von Radfahrern stehen schon auf der grünen Wiese. Der Besitzer begrüßt uns herzlich. Er freut sich, dass Radfahrer auf seinen Platz kommen. Ansonsten könnte man nur mit dem Helikopter anreisen. Viel Fläche hat er momentan auch nicht. Auch hier ist eine große Wiese überschwemmt.
28. Mai 2023 – 40 Grad in der Sonne
Die Magistrale ist heute am Pfingstsonntag nicht stark befahren. Wir kommen gut bis zur Fähre. Endlich nochmal Schiff fahren. Wir wollen auf die Insel Hvar. 1000 Höhenmeter erwarten uns. Die Insel ist alles andere als flach. Es ist steil, heiß und ohne Schatten. Sabines Tacho zeigt fast 40 Grad in der Sonne. Wir fahren längs über die Insel. Mit Ausblicken zum Festland und auf weitere Inseln. Wir fahren durch Olivenplantagen mit dicken Steinwällen, vorbei an Lavendelfeldern und durch Pinienwälder. Das Meer ist immer 400m tiefer. Ein kurzes Bad zur Erfrischung können wir uns nur für den Abend wünschen. Das klappt dann auch. Der Campingplatz liegt in einer kleinen Bucht direkt am Meer. Wir schwimmen im klaren Wasser und beobachten Seesterne auf dem Boden. Tut das gut. Endlich eine Abkühlung.















