Insel-Fähre-Festland

01. Juni 2023

Es ist noch Zeit zum Schwimmen. Direkt am Campingplatz. Eine tolle Erfrischung vor dem Rad fahren. Es wird jetzt jeden Tag richtig heiß. Die Insel Pâsman hat sich noch nicht vom Tourismus überrollen lassen. Alles ist noch ursprünglich und eher verschlafen. Ein Geheimtipp für alle, die die Ruhe genießen. Schöne Radstrecken am Meer entlang gibt es auch. Die genießen wir bis zum Fährhafen. Eine halbe Sunde dauert die Überfahrt nach Zadar. In der Nähe des Fährhafens haben wir ein kleines Apartment gebucht. Morgen müssen wir schon am frühen Morgen zur Fähre nach Cres.

Mit dem Bus fahren wir noch in die Stadt hinein. Durch die Altstadt schlendern wir zur Meeresorgel. Sie befindet sich vor der Altstadt an der Meerespromenade neben der Installation Sonnengruß. Unter den Steinstufen- und platten befinden sich 35 eingebaute Röhren verschiedener Längen, Durchmesser und einer Neigung von 20 Grad. Ihr Klang und ihre Melodie entsteht durch die Wellen und ändert sich mit den Gezeiten. Der kroatische Architekt Nikola Bašić hat sie entworfen. Seit 2005 ist sie das Ziel aller Besucher Zadars. Wer will, kann von ihr auch noch ins Meer springen. Wir waren ja schon heute Vormittag schwimmen.

02. Juni 2023 – Fähre-Insel-Fähre-Insel…

Wir fahren acht Stunden Fähre. An jeder kleinen Insel hält sie an. Passagiere sind wenig an Bord. Hauptsächlich transportiert sie Waren zu den Inseln. Bestellt wird auf dem Festland und per Schiff geliefert. Bis zum Campingplatz auf der Insel Lošinj sind es noch 20 Kilometer und viele Berge. Gar nicht so einfach einen Campingplatz zu finden. Einige muss man buchen für 50 € Buchungsgebühr, andere haben einen Mindestaufenthalt von 3 Tagen und kosten über 80 € pro Nacht für ein Zelt. Was ist das denn? Die ganze Zeit bezahlen wir 15 bis 20 € und die Plätze waren leer. Hier ist (Pfingst-)Saison und die vielen Gäste treiben die Preise hoch. Unser Platz kostet knapp unter 40 €. Dafür können wir unser Zelt direkt ans Meer stellen. Und Schwimmen klappt auch noch. Ein anstrengender Tag auch ohne viele Radkilometer.

03. Juni 2023 – Über die Inselautobahn nach Cres

Nach der Durchquerung von Hvar und Pâsman wollen wir weiter über die kroatischen Inseln und die Jadranska Magistrale auf dem Festland meiden. Wir sind in der touristischen Hauptsaison angekommen. Es sind Pfingstferien und überall ist viel los. Auch auf den Straßen. Auf der Insel Cres gibt es nur eine Straße. Und die führt längs über die Insel mit vielen Bergen. Sie ist gut ausgebaut. Zu gut. Es wird gerast wie auf der Autobahn. Wir haben keine Alternative. Es ist eine kurze Etappe bis zur Stadt Cres. Bis zur Fähre wäre es zu steil und zu weit.

Es ist schön, die Insel abseits der Straße noch zu genießen. Unser Campingplatz ist riesig. Wir waren noch nie auf einem Platz mit 1000 Parzellen. Es ist eine Stadt für sich. Wir haben einen Platz in erster Reihe direkt am Strand. Das Wasser ist ein Traum. Glasklar. Wir schwimmen und sehen hunderte Fische. Das erste Mal auf unserer Reise sitzen wir am Strand in der Sonne. Und gehen sogar ein zweites Mal schwimmen. Ein halber Strandtag entschädigt für die Autobahn.

04. Juni 2023 – Panorama mit Gänsegeiern

Wir ahnen schon, dass es heute anstrengend wird. Sabine kühlt sich noch schnell im Meer ab. Es ist noch niemand am Strand und das Wasser ist glasklar und schön frisch. Vielleicht hilft der Gedanke an das kalte Wasser ja beim Schwitzen am Berg. 1100 Höhenmeter auf nur 60 Kilometer erwarten uns. Der erste lange Berg beginnt schon im Campingplatzgelände. Es ist steil, heiß und am Anfang noch viel Verkehr. Oben angekommen, entschädigt das Panorama für die Strapazen. Einige E-Bike-Fahrer überholen uns. Sie rasen förmlich an uns mit unseren schweren Rädern vorbei. Oben treffen wir sie am Wegpunkte für den 45ten Breitengrad wieder. Nach einem Abzweig zu einer Fähre nach Krk ist weniger Verkehr. Die Straße wird schmaler. Aus der Inselautobahn wird eine Panoramastraße. Wir können die Aussichten auf das Festland und einige Inseln genießen. Über uns schweben einige Gänsegeier in der Luft. Sie gehören zu den größten Greifvögeln und haben eine Flügelspannweite bis zu 2,80m. Gut, dass wir mit dem Rad unterwegs sind. Aus den Autos nimmt man diese majestätischen Vögel nicht wahr.

Die Abfahrt zum Fährhafen ist eine Baustelle. Die Straße wird verbreitert. Schade. Nun entsteht auch hier die Inselautobahn. Irgendwann kann die Insel komplett in hohem Tempo durchquert werden. Warum rast man über eine solch tolle Insel? Für Radfahrer ist sie dann nicht mehr attraktiv. Die letzten Kilometer bergab gehen über fiesen Schotter. Sabine schlittert dauernd und fährt nur langsam hinunter. Gerade noch erreichen wir die Fähre nach Istrien. Der Himmel ist schwarz. Vor uns sehen wir Blitze. Das Gewitter zieht in die andere Richtung. Vor uns aber ist noch ein steiler Berg. 8%, 9%, dann 11% und am Ende 14%. Und das auf fünf Kilometern. Dann nochmal runter und hoch. Es fängt an zu tropfen. Wir ziehen die Regenjacken an. Die Straße ist nass. Aber wir bleiben verschont.

Klaus sieht sich beim Warten vor dem Supermarkt den Wetterbericht an. Es soll ausgiebig regnen heute Nacht. Wir gehen statt auf den Campingplatz in ein Apartment zu einer netten Dame. Eleonore lädt uns zum Kaffee ein und erzählt uns alles mögliche. Sie ist erstaunt, dass wir es heute von Cres bis hierher nach Labin geschafft haben. Die Strecke sei mit dem Auto schon anstrengend, jedoch mit dem Rad…

Abschied von Pašman…
… Inselhopping nach Ugljan.
Zadar vorm Velebit-Gebirge
Zadar
Statue eines antiken Radfahrers😊.
Auf zur nächsten Fähre…
… acht Stunden durch die kroatische Adria…
… durch die 150 Inseln der Kornati.
Bei sechs Stopps…
…werden die kleinen Inseln unkonventionell beliefert.
Ankunft in Mali Losinj
Die ersten Kilometer auf Losinj in der Abendsonne
Badekomfort in Rapoća
Mit neuer Energie zur nächsten Etappe
Näher man Meer geht nicht.
2 Kilometer(!) bester Radweg
Nach griechische Lamm hier das kroatische Spanferkel.
Wieder 350 m üNN
Abfahrt nach Cres
Echte Schwimmeinheit…
… mit netter Begleitung.
Auf unserem Platz direkt am Meer schmeckt es doppelt gut
Aus dem Trichter regnet es in der Ferne
Unsere SUPs sind leider zuhause!
Noch 5 Breitengrade bis nach Hause (…wenn wir nicht wieder nach Süden fahren würden!)
Fürs nächste Kreuzworträtsel: Krk, Rab, Plavnik, Cres
Auf 450 m Höhe schauen wir nach Istrien
Endlich wird die Inselautobahn zum Schmalspurgenuss!
Erneute Metamorphose zu 5 km Baustellenschotter!
Überfahrt nach Istrien…
… ins Gewitter hinein.
!!!
Nach dem Schauer…
… tropische Sauna.