23. Juni 2023
Es blitzt und donnert die ganze Nacht. Dazu starker Regen. Hier hat es längere Zeit nicht geregnet. Die Natur freut sich. Morgens immer noch Regen. Wir finden ein trockenes Plätzchen zum Frühstücken. Zusammen mit einem Radlerpaar aus der Eifel. Das Zelt ist nass. Egal. Das trocknet auch wieder. In kompletter Regenkleidung fahren wir los. Nicht sehr lange. Es hört auf zu regnen und es ist angenehm kühl. Das Alpenvorland ist ganz schön hügelig. Wir haben am Ende des Tages genauso viele Höhenmeter wie gestern über den Achenpass. Besonders an den Seen ist es steil.
Am Starnberger See frischt der Wind auf. Er begleitet uns die übrige Strecke als Gegenwind. Kloster Andechs sehen wir von weitem. Ein Surfer am Starnberger See rät uns, dort noch ein Bier zu trinken. Vielleicht könnte man dann gut surfen, Rad fahren könnten wir dann nicht mehr. Ein Andechser gibt es erst auf dem Campingplatz. Es geht vorbei am Pilsensee. Bis zum Wörthsee. Trotz starkem frischem Wind und Wellen springen wir noch in das glasklare Wasser. Unser Zelt steht direkt neben dem Badesteg. Nachts gibt es wieder Gewitter. In der Nacht ist uns das gleich.
24. Juni 2023 – Bayern kann auch flach
Die letzten Hügel lassen wir am Ammersee hinter uns. Ab jetzt ist Bayern flach. Hinter uns sehen wir noch die Alpen, aber vor uns nur ebene Felder. Bis Augsburg nehmen wir Landstraßen ohne nennenswerten Verkehr. In die Innenstadt fahren wir bequem durch den riesigen Stadtwald. Vorbei am Augustusbrunnen, am Rathaus, am Brechthaus bis zu den Fuggerhäusern schieben wir unsere Räder durch die Stadt. Wir wollen noch bis in die Nähe von Donauwörth. Der Lech mündet dort in die Donau.
Also fahren wir den Lechradweg. Irgendwie nehmen wir die falsche Seite. Ein Weg mit Splitt führt immer geradeaus. Durch Wälder mit riesigen Bäumen und Heidelandschaften. Es gibt keine Brücken auf die andere Seite. Überall baden Leute im Lech. Die Hitze ist zurück. Sie sind alle von der anderen Seite gekommen. Endlich gibt es eine Brücke ans gegenüberliegende Ufer. Tatsächlich ist hier der offizielle Radweg. Doch er ist holprig und voller Löcher. Am Campingplatz gibt es einen Badesee. Das Wasser ist fast zu warm zum Abkühlen. Doch unsere flache Strecke war lang und anstrengend. Schwimmen im See entspannt unsere müden Beine.
25. Juni 2023 – Zur Donau
Wir konnten gestern Abend nicht mehr einkaufen. Und heute ist Sonntag. Kein Supermarkt hat geöffnet. Nur Bäckereien. Wir kaufen Brötchen und brauchen noch was für drauf. Und Joghurt für unser Müsli. Gibt es nicht. Weder in der Bäckerei, noch in der Tankstelle. Am Bahnhof in Donauwörth gibt es noch Vanillemilch und Marmelade. Dann suchen wir eine Bank an der Donau. Nur blöd, dass wir die ersten 40 km nicht an der Donau, sondern auf Landstraßen fahren. Und es gibt keine Bänke. Um 12 Uhr können wir endlich frühstücken. Mit Blick auf die Donau.
In Günzburg ist ein Kanu-Campingplatz. Zusammen mit einer finnischen Radlerin zelten wir auf dem Vereinsgelände des Kanuclubs direkt an der Donau. Unser preiswertester Platz bisher. Und das Schwimmen in der Donau ist umsonst. Es erfordert nur etwas Anstrengung gegen die Strömung.

















