26. Juni 2023
Ein Besuch bei unserer Tochter Sarah im Schwarzwald haben wir fest eingeplant. Die Route über die Donau ist nicht der kürzeste aber der einfachste Weg nach Hinterzarten. Übermorgen wollen wir dort sein. Deshalb geben wir Gas. Die nächsten Strecken sind immer länger als 100 km. Die geplante Kanufahrt ab Sigmaringen ist nicht möglich. Die Donau hat dort zu wenig Wasser. Ein Umweg über den Blautopf bei Blaubeuren ist trotzdem noch drin. Da wollte Klaus immer schon mal hin.
Der Blautopf am Fuße der Schwäbischen Alb gilt als eine der schönsten Karstquellen Deutschlands. An seinem Grund in 22 m Tiefe beginnt ein riesiges Höhlensystem. Das intensive Blau entsteht durch Lichtbrechung. In dem tiefen Wasser werden die langwelligen Lichtfarben verschluckt. Nur das kurzwellige Blau bleibt sichtbar und wird noch durch Kalkpartikel verstärkt. Reinspringen bei der Hitze wäre toll. Ist natürlich verboten. Also weiter. Kurz vor dem Campingplatz gibt es noch eine Erfrischung: Eis vom Bauernhof und kaltes Wasser am Brunnen. Der Radlerzeltplatz ist auch beim Bauern. Wir sind die letzten, die dort ihr Zelt aufbauen. Nur noch zwei Etappen bis zum Zwischenziel.
27. Juni 2023 – Ein Start mit Hindernissen
Alles gepackt und startklar. Oh, Mist. Sabines Rad hat einen Platten. Taschen noch mal runter vom Rad, Reifen ab und Schlauch flicken. Es dauert. Der Fehler ist nicht zu erkennen. Endlich kann es losgehen. Nach 500 m fehlt wieder Luft. Alles nochmal von vorne. Diesmal ohne Flicken sondern mit neuem Schlauch. Wir fahren verspätet los.
Über 100 km sind es wieder. Mit einigen Anstiegen und Gravelpassagen am Donauradweg. Hinter Sigmaringen entscheiden wir uns für die Landstraße nach Beuron. Auf dem Radweg sind wir zu langsam. Eine gute Entscheidung. Die Straße ist wenig befahren und wunderschön. Wir genießen die Landschaft im oberen Donautal mit den steilen Kalkfelsen links und rechts. Nach dem Kloster Beuron geht es wieder auf den Radweg. Bis zur Donauversickerung in Immendingen. Dort ist ein Zeltplatz nur für Radler. Morgen schaffen wir es in den Schwarzwald.
28. Juni 2023 – Sarah holt uns ab
Die Versickerung der Donau haben wir vor ein paar Jahren schon gesehen. Aber, wenn wir schon mal da sind… Vor dem Frühstück wollen wir noch schnell zu der Stelle, wo das Wasser der Donau verschwindet. Es versickert im löcherigen Karstboden und fließt unterirdisch 14 km weiter und 175 m tiefer. Es tritt in der Aachquelle wieder hervor. Von dort fließt es in den Rhein. Die Donau verliert also den größten Teil ihres Quellwassers an den Rhein. Hinter Immendingen ist das Flussbett an ca. 260 Tagen im Jahr trocken. Der Weg dorthin ist für Fahrräder gesperrt. Doch morgens um 7 ist da noch keiner. Wir fahren los. Um dann doch zu schieben, denn es ist nur ein holpriger Pfad. Zurück können wir über den Radweg. In Donaueschingen schauen wir uns noch den sogenannten Donauursprung und die Donauquelle an.
Dann fahren wir bergauf in den Schwarzwald. Sarah hat noch Unterricht. Danach kommt sie uns entgegen. Kurz vor unserem höchsten Punkt auf 1050 m sehen wir sie. Es ist schön nach so langer Zeit wieder zusammen zu sein. Das muss gefeiert werden. Mit einem Stück Schwarzwälder Kirschtorte, mit was sonst im Schwarzwald? Wir finden ein uriges Bergcafé. Sarah hat eine steile Straße hinunter zum Titisee ausgewählt. Sabine kann nur langsam fahren. Ihr Rad ist defekt. Irgendwas ist an der Lenkung. In Neustadt hilft der örtliche Radshop spontan. Der Steuersatz ist komplett kaputt. Bis ins Saarland kann sie so nicht mehr fahren. Doch innerhalb einer halben Stunde ist er ausgetauscht. Für Radreisende haben Fahrradmechaniker doch ein besonderes Herz. Erleichtert fahren wir nach Hinterzarten. Dort wollen wir bis Dienstag bleiben, etwas Rad fahren und wandern. Und die Familienzeit genießen.

























Eine Antwort zu „Von der Donau in den Schwarzwald”.
ach wie herrlich dieses Familientreffen!!!
LikeLike