07. August 2024
Heute sind wir endlich auf dem Loire-Radweg, Loire à Vélo, er ist super beschildert und gut ausgebaut. Wenn auch oft unbefestigt. Ganze Familien sind hier unterwegs. Mit voll beladenen Anhängern und vielen kleinen Kindern. Die Kleinsten geben das Tempo an. Die Eltern müssen viel Geduld haben. Unser erster Stopp ist Orléans. Wir fragen einen netten Franzosen nach dem Weg zur Kathedrale. An der Brücke rechts und dann geradeaus auf die Jeanne d’Arc zu und dann wünscht er uns eine gute Reise nach Marokko. Die Jungfrau von Orléans ist nicht zu verfehlen. Sie sitzt auf einem riesigen bronzenen Pferd. So groß muss sie auch sein, die mutige Kämpferin für Liberté, Égalité und Fraternité. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, die Ziele der Französischen Revolution. Und die Vorreiter der Demokratien in Frankreich und Europa. Sollten sich doch die Franzosen (und andere Staatsvölker) diese Prinzipien vor Wahlen noch mal bewusst machen. Die Kathedrale gehört zu den schönsten und größten in Frankreich. Wir werden noch einige sehen.
Von Orléans geht es in Richtung Blois mit einem Umweg über Chambord. Unser erstes Loire-Schloss. Wir genießen den Blick auf das Schloss bei einem Picknick. Ins Innere wollen wir nicht. Kurz vor Blois ist ein riesiger Campingplatz. Er ist fast voll besetzt. Unzählige Radreisende haben ihre bunten Zelte aufgebaut. Wir essen zusammen mit einem Paar aus Sélestat im Elsass zu Abend. Wir erzählen ihnen vom Hintergrund unserer Reise nach Marokko. Sie spenden uns spontan einen größeren Betrag für die Erdbebenopfer. Total nett.
Chateau – Chateau – Chateau
08. August 2024
Der Loireradweg führt durch kleine Dörfer, Wiesen und Wälder. Bis Blois ist mächtig Betrieb. Wir fahren zum Schloss hoch. Vor ca. 35 Jahren hatten wir es schon mal besichtigt. Es ist berühmt für seinen doppelt gewendelten Treppenturm. Durch ein Tor erhaschen wir einen Blick darauf. Dann geht es weiter in Richtung Amboise zum nächsten Schloss. Statt den Radweg nehmen wir teilweise die Landstraße. Sie führt immer schattig an der Loire entlang und ist nur wenig befahren. Der Original-Radweg wird über Hügel und Felder in der prallen Sonne geführt. In Amboise gönnen wir uns die erste Kaffeepause seit zuhause. Direkt neben dem Schloss.
Wir wollen noch zum Chateau de Chenonceaux. Wieder wählen wir die Abkürzung über die Landstraße. Dann die Enttäuschung. Wir sollen die Räder auf einem Bike-Parkplatz abstellen. Mit vollem Gepäck. Mit teurem Ticket könnten wir uns dann das Wasserschloss ansehen. Das machen wir nicht. Klaus findet mit Hilfe von Google Street View eine Stelle von der das Schloss zu sehen ist. Und wir können mit den Rädern bis hin fahren. Es ist der schönste Ausblick auf das Schloss, der auch auf allen Postkarten zu finden ist, in perfekter Nachmittagssonne. Und gleich in der Nähe ist ein schöner Campingplatz direkt am Fluss Cher. Hier bleiben wir.


















