28. September 2024
Wir wechseln den Campingplatz. Dazu fahren wir heute nur ca. 40 Kilometer. Wir wollen noch eine Rundfahrt zu einem Kap machen. Die Route führt uns zuerst an den Beerenplantagen vorbei. Tausende Menschen, meist Männer, aus Asien arbeiten hier. Sie werden ausgebeutet von ihren Arbeitgebern. Sie bekommen ca. 3 Euro die Stunde und leben zusammengepfercht mit 20 Menschen in einem Raum. Doch nicht nur die Menschen werden ausgebeutet, sondern auch die Natur. Das Wasser aus einem Stausee wird in breiten Kanälen auf die Felder geleitet. Der See ist fast leer. Der Natur wird das Wasser abgegraben. Auch die Bevölkerung hat kein Wasser mehr. Überall sind Parolen zu lesen, die gegen den Wasserverbrauch der Agrarindustrie wettern. Hier ein Link zu einer interessanten Reportage des Spiegel zu dieser Problematik: Das 247-Millionen -Geschäft mit Europas Frühstücksbeeren
Es wird hügelig. Wald löst die Felder ab. In Odeceixe, einem weißen Ort mit Windmühle, schieben wir die Räder über Kopfsteinpflaster mit 20% Steigung hoch. So umgehen wir den Anstieg über die Hauptstraße. Auf dem Campingplatz bauen wir das Zelt auf. Dann geht es weiter ohne Gepäck. Gut so. Ohne Gepäck testen wir auch mal den EuroVelo 1. Er ist fast immer Gravel. Hier oft auch Sand. Den ersten Kilometer müssen wir sogar bergab schieben. So einen steilen Berg mit dicken Steinen können wir nicht fahren. Dann geht es bergauf. Klaus fährt, Sabine schiebt den steilen Berg hoch. Das ist erst die Zufahrt zu unserer Rundtour. Ob wir heute noch ankommen? Doch oben finden wir eine Panoramastraße. Zu zwei tollen Stränden und dem einzigen winzigen Hafen der ganzen Küste, nach Arrifana. Die Tour hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Felsenklippen bis Sagres
29. September 2024
In Sagres an der Algarve waren wir schon mal vor einigen Jahren. Es hat uns gut gefallen. Deshalb wollen wir auch jetzt wieder hin. Wir können über wenig befahrene Nebenstraßen fahren. Bis zum Praia de Bordeira. Er gilt als einer der schönsten Strände an der Costa Vicentina. Er ist extrem breit, mit Sanddünen und eingerahmt von hohen Klippen. Dort beginnt eine Schotterstraße mit verschiedenen Aussichtspunkten, die mit großen Buchstaben von A bis K gekennzeichnet sind. Stege führen bis zu den Klippen. Wir fahren von Punkt zu Punkt und wechseln uns mit Besichtigen und Aufpassen auf die Räder ab. Es dauert. Das Cabo de São Vicente bei Sagres schaffen wir heute nicht mehr. Dann bleiben wir halt zwei Nächte in Sagres.
Schon wieder faulenzen
30. September 2024
Wir haben noch Puffertage. Zwei Drittel unserer Strecke haben wir geschafft. Bis zur Fähre sind es noch 500 Kilometer. Dann sind wir in Marokko. Wir können uns einen Ruhetag leisten. Doch am Ruhetag steht zuerst wieder Hausarbeit an. Wäsche waschen. Gar nicht so einfach. Es gibt zwei Waschmaschinen. Beide laufen schon. Vor der einen wartet schon jemand. Klaus nimmt sich seinen Stuhl mit und setzt sich vor die zweite Waschmaschine. Er nutzt die Zeit und plant unsere weitere Strecke. Endlich können wir waschen. Wir quetschen alle Kleider auf unserer kurzen Leine zusammen. Der Wind wird sie schon trocknen.
Jetzt fahren wir zum Kap. Es herrscht Hochbetrieb am südwestlichsten Punkt Portugals. Riesige Schlangen vor dem Kiosk. Letzte Bratwurst vor Amerika. Wir fliehen vor dem Rummel und biegen auf eine Straße zu einem einsamen Strand ab. Über einen steilen Pfad klettern wir hinunter. Die Räder ketten wir oben an. Nur wenige Menschen sind hier. Der Strand ist wunderschön. Wir schwimmen in den Wellen und sonnen uns. Mit Rückenwind düsen wir zurück. Ein kleines bisschen Faulenzen tut gut.
























