Chez Abdou

29. Oktober 2024

Das eigentliche Ziel unserer Radreise ist greifbar nahe. Heute geht es zu Abdou. Nach Imlil in den Hohen Atlas. Zu seiner Familie, die ihr Haus letztes Jahr im Erdbeben verloren hat. Und für die wir ein Spendenprojekt gestartet haben. Über den ersten Pass bis Asni müssen wir noch mit Gepäck. Dann treffen wir Abdou in Asni. Er nimmt unsere schweren Taschen im Auto mit bis nach Imlil hoch. So können wir unbeschwert die 700 Höhenmeter genießen. In einem Café lädt uns ein Marokkaner zum Essen ein, nachdem er unsere Fahne mit dem Hinweis auf das Project for the Earthquake Victems gesehen hat. Leider können wir nicht annehmen. Es wird sonst zu spät. Und zu kalt.

Es ist ein wunderschönes Tal, durch das wir hoch fahren. Immer mit Blick auf die verschneiten 3000 bis 4000 m hohen Berge. Die Straße wird immer steiler. In Imlil müssen wir dann noch an Shops mit Bergausrüstung, Souvenirs und dem üblichen Touristenkram vorbei. Es ist Ausgangspunkt für Trekkingtouren in den Hohen Atlas und für viele zur Besteigung des Djebel Toubkal, den mit 4167 m höchsten Berg Nordafrikas. Wir haben keine Besteigung geplant. Zweimal waren wir schon oben. Einmal wir zwei und einmal zusammen mit Sarah. Die letzten 500 m schieben wir. Eine holprige steile Straße führt zu Abdous Haus. Dauernd müssen wir uns an Autos vorbei quetschen.

Wir sind etwas verwundert. Sein Haus, das er Gîte Tamsoulte nennt, ist in Google Maps an einer anderen Stelle eingetragen als wir uns erinnern. Hat er etwa sein im Erdbeben zerstörtes Haus aufgegeben? So scheint es. Er schaut aus der Tür und begrüßt uns. Er erklärt uns, dass das alte Haus nur mit großem Aufwand wieder hergestellt werden kann. Und es wird lange dauern. So hat er dieses Haus gekauft. Es ist etwas kleiner. Doch eine Etage kann er trotzdem als Gîte an Wanderer vermieten. Und seine Familie hat im alten Ort wieder ein Zuhause.

Wir haben ein kleines Zimmer mit Bad. Leider können wir nicht auf der Terrasse mit Aussicht unser Abendessen genießen. Es ist eiskalt hier oben auf 1900m Höhe. Zwei Grad in der Nacht und 10 Grad am Tag. Wir essen zusammen mit zwei Portugiesinnen leckeres Omelette Berbère. Ein Gasofen brennt den ganzen Abend. Es ist schön, dass es wieder ein Chez Abdou hier gibt. In‘shallah irgendwann wieder im alten Haus.

Abschied von netten Gastgebern in Ourika
Neuschnee verzaubert die Landschaft
Die Städte erwecken immer den Eindruck einer Ansammlung von Rohbauten
In Tahanoute treffen wir schon wieder auf einen Souk
Auch ein Jahr nach dem Erdbeben sind die Schäden unübersehbar
Wir lieben diese Farbkombinationen
Gorges de Moulay Brahim
Auf dem Weg nach Asni
Wir nähern uns unserem Ziel
Perfekt! Wir treffen Abdou in Asni
Abdou hat unser Gepäck im Auto – wir fliegen den Berg hoch
Die Landschaft lässt die letzten 700 Höhenmeter dahinschmelzen
… und noch höher…
Die 3000er am Ende des Tals
Imlil ist im Blick
Durch das Bergsteigerdorf Imlil
Geschafft!!!! Wir sind bei Abdou und seiner Familie in Mzikene