07. November 2024
Unsere letzte Rad-Etappe. Wir können es noch gar nicht so richtig glauben. Heute kommen wir ans Ziel. Nur noch 35 km sind es bis Agadir. Dann haben wir noch ein paar Tage Zeit, bevor wir nach Hause fliegen. Wir verabschieden uns von dem marokkanischen Ehepaar, bei dem wir die letzten zwei Tage gewohnt hatten. Es ist wieder unerträglich heiß. Deshalb sind wir nicht traurig, dass wir nicht weiterfahren. Bis Dahkla in der Westsahara sind es noch über 1000km. Die Landschaft ist hier alles andere als spannend: Ausgetrocknete steinige Flächen, Gewächshäuser, Müll, Dörfer, die aus Schutthalden und Rohbauten bestehen, auch ohne Erdbeben. So geht das sicher nach Süden hin weiter. Und es wird immer wüstenähnlicher. Und dann die Hitze. Nein. Es ist gut, dass wir am Ziel sind.
Wir wollen noch ein paar Tage in Agadir genießen. Und unseren Flug organisieren. Gebucht ist er schon lange. Wir müssen Kartonkisten für unsere Räder besorgen. Die Fluggesellschaft schreibt diese vor. Deshalb fahren wir einen Umweg bis zum Decathlon Agadir. Dort gibt es doch sicher Kartons. Fehlanzeige. Sie werfen sie sofort weg. Der nächste Radhändler ist ganz in der Nähe. Er versteht kein Französisch. Ein junger Mann mit Rennrad übersetzt. Fehlanzeige. Auch hier gibt es keine Kartons. Khalid, ein weiterer Radhändler ist ein paar Kilometer entfernt. Der Radfahrer aus Ouarzazate begleitet uns. Er fährt voraus. Es geht über vierspurige Straßen in die Stadt. Agadir ist eine moderne Stadt. Ganz anders als alles, was wir bisher gesehen haben. Khalid möchte uns helfen. Er will uns in den nächsten Tagen Kartons besorgen: zu 100%, In’shallah. Wir trinken Tee zusammen und machen ein Foto. Hoffentlich klappt es.
Bis zum Hotel ist es nicht mehr weit. Es ist ein großes modernes Gebäude mit Appartements. Unsere Wohnung ist 120 Quadratmeter groß und hat drei Schlafzimmer und Bäder. Viel zu groß für uns. Doch eine kleine war nicht frei. Bis zum Meer können wir zu Fuß gehen. Der Strand ist mehrere Kilometer lang und sehr breit. Bei den heißen Temperaturen ist noch einiges los am Strand. Wir kühlen uns in den Wellen ab. Im modernen Supermarkt kaufen wir ein. Und freuen uns, hier in unserer Wohnung in Agadir selbst kochen zu können. Nach vier Wochen Tajine endlich wieder Spaghetti.
Hitze und Wüstenstaub
08. November 2024
Es ist eine trübe Stimmung in Agadir. Der Himmel ist gelblich. Wüstensand ist in der Luft. Die Sonne ist nur schwach zu sehen. Und es ist immer noch heiß. Zum Frühstück gibt es statt Msemen wieder Müsli. Wir gehen zum Souk, dem größten Marokkos. Er ist strukturierter und weniger laut als der Souk in Marrakesch. Hier wird mit allem gehandelt. Mit Gemüse und Obst, Kleidung, Möbeln, Kunsthandwerk, Touristischem, Haushaltswaren… einfach mit allem. Außer mit Radkartons. Wir kaufen Datteln, Nüsse, zwei Windlichter und Plastiktaschen um unser Gepäck zu verstauen. Mit einem leckeren, frisch gepressten Granatapfelsaft erfrischt, gehen wir zurück. Unser Hotel hat einen 25m Pool. Endlich wieder schwimmen. Morgen haben wir sicher Muskelkater in den Armen. Unsere Beine sind trainiert, die Arme nicht. Ans Meer gehen wir trotzdem noch. In den Wellen baden im November. Das wollen wir hier noch jeden Tag ausnutzen.




















