13. bis 15. Januar 2025
Wir sind schon lange wach bevor der Wecker klingelt. Und zu aufgeregt, um wieder einzuschlafen. Der Flughafenshuttle holt und pünktlich um halb sieben ab. Und fährt uns direkt vor die Eingangstür zum Check-in unserer Fluggesellschaft. Wir geben die zwei Radkartons und zwei Gepäckstücke ab und essen zuerst mal unser mitgebrachtes Müsli. Bis zum Abflug ist noch viel Zeit.
Der erste Flug geht in 12 Stunden bis Hongkong. Trotz Verdunkelung können wir nicht schlafen. Ab und zu ein kurzer Powernap, mehr ist nicht drin. Bei unserer Ankunft ist es in Hongkong sieben Uhr am Morgen. Zu Hause ist es Mitternacht. Wir haben 16 Stunden Aufenthalt in Hongkong. Um 2 Uhr in der Nacht nach unserer Zeit starten wir die Stadtbesichtigung. Völlig übermüdet, aber diese Metropole möchten wir unbedingt erkunden. Mit einer steilen Trambahn fahren wir zum Aussichtspunkt The Peak. Ausgeschlafen wären wir sicher die steilen Stufen hoch gelaufen. Vom Peak Tower haben wir einen atemberaubenden Blick über die Wolkenkratzer rund um Victoria Harbour und die extrem steilen bewaldeten Berggipfel. Die Tram bringt uns wieder in die City. Wir müssen laufen. Die Beine werden immer schwerer. Im alten Central gibt es viele Garküchen und Verkaufsstände. Wir wollen eine Suppe essen und wählen die Zutaten aus. Dann können wir nicht zahlen. Unsere Karte wird nicht angenommen und Cash in Hongkong-Dollar haben wir nicht. Wir bekommen die Suppe trotzdem: for free. Sowas von nett.
Im buddhistischen Man Mo Tempel sind wir beeindruckt von der spirituellen Atmosphäre. Weihrauchspiralen vor der roten und goldenen Dekoration und hunderte Räucherstäbchen nebeln uns ein. Wir kommen an Läden mit getrocknetem Fisch und anderem Meeresgetier vorbei. Der teuerste Fisch kostet umgerechnet 4000€ das Kilo. Zur Waterfront schaffen wir es noch, doch dann ist Schluss. Sabine macht schon die Augen auf der Parkbank zu. Wir fahren zurück zum Airport. Vielleicht können wir vor Abflug noch etwas schlafen. Doch es ist überall zu unbequem. Erst nach fast 35 Stunden können wir im Flugzeug endlich die Augen zu machen. Langstreckenflüge sind nichts für uns. Wir freuen uns aufs Rad fahren. Und fahren das nächste Mal wieder direkt von zuhause los. Kurz vor dem Landeanflug sehen wir Aotearoa, die lange weiße Wolke. Neuseeland sieht aus der Luft schon atemberaubend aus. Wir sind endlich am Ziel. Nach 45 Stunden. Am anderen Ende der Welt. Unserem Traumland seit Jahren. Da kann die Anreise schon mal länger dauern.
Doch es ist noch nicht geschafft. Jetzt geht es durch die Bio-Security-Kontrolle. Neuseeland hat ganz strenge Einreisebestimmungen. Es darf kein organisches Material eingeschleust werden, das die einheimische Flora und Fauna gefährdet. Keine Lebensmittel, kein Staub und keine Erde an Schuhen, Zelt oder Fahrrad…
Alle eventuell kontaminierten Dinge müssen deklariert werden. Sonst gibt es hohe Strafen. Wir haben unsere Räder, unsere Outdoorausrüstung, insbesondere Zelt und Daunenschlafsäcke online deklariert. Alles wird geprüft. Also Radkartons öffnen. Eine nette Dame leuchtet mit ihrer Taschenlampe in alle Ritzen. Und findet nichts. Klaus hat ganze Arbeit geleistet. Unsere Räder sind wie neu. Dann das Zelt. Es wird ausgepackt und eingehend untersucht. Wir haben es gewaschen. Der ganze Staub unserer letzten Tour ist weg. Wir bekommen es zum Einpacken zurück. Alles dauert. Endlich sind wir durch die Kontrolle. Die Bio-Security-Dogs mit ihren feinen Spürnasen haben uns nicht beschnüffelt. Sabine kauft noch schnell eine SIM-Karte. Bei Klaus dauert es länger. Seine zuhause online gekaufte neuseeländische E-SIM ist immer noch nicht freigeschaltet. Er bittet den örtlichen Anbieter um Hilfe. Sie telefonieren zusammen mit der Hotline. Nach 45 Minuten kann er sie endlich aktivieren. Und drei Stunden nach Landung verlassen wir das Terminal.
Unser Hotel in Auckland ist fünf Kilometer entfernt. Wir wollen mit den Rädern dort hinfahren. Also heißt es Auspacken und Umpacken. In einer ruhigen Ecke vor dem Airport stehen schon Radkisten. Wir stellen unsere dazu, montieren und packen. Ein perfekter Radweg erspart uns die ersten Radkilometer im Linksverkehr auf einem Highway. Nach Dusche und Abendessen fallen wir müde ins Bett. Jetzt sind wir endgültig angekommen.






























