16. Januar 2025
Ausgeschlafen fahren wir mit den Rädern zurück zum Flughafen. Wir wollen unseren Mietwagen abholen. Doch irgendwie haben wir an diesem Ort kein Glück. Sabine passt auf die Räder auf und Klaus möchte gerne den Schlüssel für das Auto. Es dauert. Mittlerweile stehen Leute hinter Klaus Schlange. Wir haben ein Problem. Angeblich ist die Gebühr für One-Way nicht bezahlt. Es soll 1.700 NZL-Dollar extra kosten. Das sind ca. 900 €. Klaus telefoniert mit der Hotline des Vermieters in Deutschland. Dort ist es Mitternacht. Der Mitarbeiter überzeugt den Neuseeländer, uns das Auto zu übergeben. Es ist ein Pick-Up-Geländewagen. Die Räder kommen hinten drauf, die Taschen auf den Rücksitz. Alles passt gerade so. Wir können endlich losfahren.
Nach Süden ans Meer. Unterwegs halten wir an den Bridal Veil Falls an. Ein kurzer Weg führt durch einen Urwald, einen subtropischen Regenwald, zu einem ca. 70 m hohen Wasserfall. Beides ist beeindruckend. Der Wald aus uralten moosbedeckten Bäumen mit bis zu 20 m hohen Baumfarnen, Palmen und einem dichten üppigen Unterholz aus Sträuchern, Moosen und Flechten. Ohne einen Weg wären wir nicht zu dem Wasserfall gekommen. Und hätten dieses Naturwunder verpasst.
Nur über eine Gravelroad kommen wir zu unserem ersten Campingplatz. Der Besitzer informiert uns über alle Sehenswürdigkeiten der Region. Ganz in der Nähe ist ein Hot Water Beach. Er gibt uns Spaten mit, um Löcher in den Sand zu buddeln. Dann kann man im warmen Wasser baden. Alles hier auf der Nordinsel ist vulkanisch. Der Strand besteht aus schwarzem Lavasand und das warme Wasser aus der Tiefe riecht nach Schwefel. Wir genießen unser Bad im Sonnenuntergang.
Noch mehr Wasserfälle, Urwald und Glühwürmchen-Höhlen
17. Januar 2025
Die Tageszeiten sind hier anders als im Sommer zuhause. Es ist früh hell und früh dunkel. Wir stehen um sechs Uhr auf. Unser Campingplatzmann hat uns auch für heute einige Tipps mit auf den Weg gegeben. Auf jeden Fall sollen wir entlang der Küste fahren. Die andere Straße sei langweilig. Die neuseeländischen Straßen sind für uns alles andere als langweilig. Es gibt in Neuseeland ca. 40 Millionen Schafe , aber sicher ein Vielfaches an Kurven. Keine 50m gehen geradeaus. Und gestern liefen dann auch noch drei der 40 Millionen Schafe vor uns her. Und die Strecken sind so hügelig. Ständig geht es auf und ab. Das wird mit den Rädern ein täglicher Kampf. Die Landschaft ist einzigartig. Hunderte steile Vulkankegel bilden eine Topografie, wie es sie in keinem anderen Land gibt. Mit Regenwald zugewucherte Berge wechseln sich mit gerodeten Grasbergen ab. Auf den Gipfeln stehen Kühe und Schafe.
Auf unserer Strecke erwarten uns einige Highlights: Marokopa Falls, Piripiri Caves, Natural Bridge, Ruakuri Trail und schließlich eine der berühmten Höhlen in Waitomo, die Ruakuri Cave. Wir halten mehrmals an und wandern zu den Sehenswürdigkeiten. In Waitomo buchen wir auf dem Campingplatz die letzte mögliche Führung durch die Höhle. Die Ruakuri Cave (die Hundehöhle) wurde vor 300 Jahren von Māori entdeckt. Zwei wilde Hunde, Kuri, die im Eingang der Höhle lebten, griffen sie an. Sie flüchteten und bekamen von ihrem Häuptling den Auftrag, die Hunde zu töten. Der Eingang wurde zum Heiligtum der Māori, Tapu genannt. Deshalb wird der alte Eingang nicht mehr touristisch genutzt.
Wir gehen in die Höhle über eine lange spiralförmige Rampe in einem Betonzylinder. Unsere Höhlenwanderung dauert fast zwei Stunden. Wir sehen fantastische Säle mit Stalagmiten und Stalagtiten, Kalksteinformationen, unterirdische Flüsse und Glowworms. Letztere sind nicht zu verwechseln mit den Glühwürmchen zuhause. Es ist eine Spezies, die es nur in Neuseeland gibt. Es sind Larven, die durch eine chemische Reaktion leuchten. Sie locken Insekten in die Höhle. Für uns Besucher sehen sie in der dunklen Höhle aus wie ein Sternenhimmel. Beeindruckend. Wie der gesamte Tag.






















