18. Januar 2025
Wir gehören zu den ersten, die vom Camping in Waitomo losfahren. Eine Wanderung an den White Cliffs steht auf unserem Programm. Vom Aussichtspunkt an den Three Sisters können wir sie schon sehen. Die drei Schwestern sind Felsen, die bei Ebbe erreichbar sind, jetzt aber gleich vom Meer umspült werden. Zu den White Cliffs kommen wir nur von Süden. Leider ist auch hier der Wanderweg ein Ebbeweg, entlang der Felsen. Jetzt ist Flut. Von oben sind die Klippen nicht zu sehen. Über privates Land kommen wir nicht bis zum Meer. Schade für den Umweg. Wir fahren weiter zum Mount Taranaki. Schon von weitem ist der majestätische Vulkan zu sehen. Er ist mit 2.618m Höhe der höchste Berg der Nordinsel. Sein Gipfel ist versteckt in den Wolken.
Die Māori erzählen eine Legende zu dem Berg. Der Vulkan Ruapehu, die Frau des Taranaki, wurde von ihrem Mann beim Fremdgehen mit dem Vulkan Tongario erwischt. Taranaki unterlag bei der Schlägerei mit dem Nebenbuhler. Seine Frau riet ihm, weg zu gehen, um sein Tapu, seine Heiligkeit, zu erhalten. Taranaki wanderte an die Küste, an das westliche Ende der Nordinsel. Von dort blickt er in Richtung Ruapehu und Tongariro. Zum Tongariro wollen wir auf unserer Rückfahrt nach Auckland. Heute übernachten wir kurz vor dem Egmont National Park. Auf einem kleinen Campingplatz haben wir uns eine Hütte gemietet. Es ist ein ausgebauter Frachtcontainer. Er ist rustikal mit hölzernen Bänken und Tischen ausgestattet. Klappt man die Tische um, erhält man eine Liegefläche für Isomatten und Schlafsäcke. Sehr einfach. Die Aussicht ist phänomenal. Aus dem großen Fenster hinter unserem „Bett“ sehen wir den Vulkan.
Es ist erst früher Nachmittag. Es bleibt noch Zeit für eine kleine Wanderung im Nationalpark. Wir steigen nach oben bis zu einem Lookout, einem Aussichtspunkt. Und hoffen, dass der Nebel sich lichtet. Wir möchten den Gipfel des Vulkans sehen. Vor 350 Jahren ist er zum letzten Mal ausgebrochen. An seinem Fuß ist er umgeben von üppigen Regenwäldern, weiter oben vom sogenannten Kamahi Wald, mit knorrigen Bäumen, Farnen und Moosen. Er ähnelt einem verwunschenen Fabelreich und wird „Koboldwald“ genannt. Am Lookout haben wir Glück. Der Nebel verzieht sich. Wir sehen den Gipfel mit seinen kargen Geröllfeldern. Jetzt sieht er wirklich wie ein Vulkan aus. Nach unten blicken wir auf grüne Wälder, dahinter Felder bis zum Meer. Nur Ruapehu und Tongario sehen wir nicht. Sie sind in Wolken. Unsere Nachmittagstour hat sich gelohnt. Morgen wollen wir wiederkommen, zu einer längeren Wanderung.
Taranaki Hiking Tour
19. Januar 2025
Auf 1.000m Höhe am Egmont Visitor Centre starten wir zu einer zweiten Tour. Mit den Rädern hätten wir ewig gebraucht für die steile kurvige Straße durch den Regenwald. Doch wir haben ja noch drei Tage ein Auto. Wir gehen den Summit Track. Aber nicht bis zum Gipfel. Ohne richtige Ausrüstung ist uns die 10 stündige hochalpine Tour über Geröllfelder und Blockwerg zu heikel. Vor dem schwierigen Abschnitt biegen wir ab und machen eine schöne Rundwanderung. Gut so. Der Gipfel verhüllt sich wieder in Wolken.
Beim Abstieg entdecken wir unzählige Possum-Fallen. Possums sehen possierlich aus, gehören aber zu den ärgsten Feinden der neuseeländischen Flora und Fauna. Sie werden hier als Pest bezeichnet. Sie fressen jeden Tag 81.000 Tonnen Pflanzen und töten flugunfähige Vögel wie den Kiwi. Und vermehren sich explosionsartig. Für tote Possums werden Prämien gezahlt an Possum-Hunter, also Jäger, und an Autofahrer, die für die Nager nicht bremsen.
Wir fahren zurück ans Meer, auf den „Surf Highway 45“. Es gibt viele Surfstrände, nicht weit entfernt von der Straße. In Opunake kommt man direkt zum Strand. Hier herrscht Hochbetrieb. Wir haben den Campingplatz vorgebucht. Er ist voll besetzt. Es sind noch Schulferien in Neuseeland. Danach sollte es ruhiger werden. Auf Sommer-Hochsaison-Betrieb sind wir nicht eingestellt.
























2 Antworten zu „White Cliffs und Vulkan Taranaki”.
Herzliche Grüße ans andere Ende der Welt!
Ich bewundere eure Energie und Abenteuerlust!
Habt eine schöne Zeit mit vielen neuen Eindrücken.
Liebe Grüße
Petra
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Liebe Petra,
Danke für deine lieben Wünsche. Wir halten euch auf dem Laufenden.
Heute starten wir mit den Fahrrädern und hoffen auf gutes Wetter und nette Autofahrer.
Liebe Grüße
Klaus und Sabine
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