28. Januar 2025
Die Emergency-Hinweise bei einem Earthquake lesen wir schon in Waipara. Also am besten nicht raus rennen, unter einen Tisch kriechen und warten. Im Freien sollten wir uns von möglichen herabfallenden Dingen fern halten. In Meernähe gibt es noch Tsunami-Warnhinweise, die Rettungswege auf höher gelegenes Gelände sind ausgeschildert. Vor 14 Jahren musste und wurde das alles in Christchurch beachtet. Trotzdem starben bei dem verheerenden Beben im Februar 2011 185 Menschen. Im September 2010 gab es die ersten heftigen Beben mit erheblichen Schäden an Häusern und Infrastruktur. Das Beben von 2011 mit einer Stärke von 7,1 zerstörte die halbe Stadt mit den o.g. Opfern.
Und dort fahren wir heute hin. Die Straßen sind wiederhergestellt. Sogar perfekte Radwege wurden gebaut. Fast 30 km fahren wir über tolle Radwege in die Stadt. Bis zu unserem Apartment. Die Räder dürfen wir in dem Garten sicher abstellen. Christchurch wurde als moderne Stadt wieder aufgebaut. Doch bis heute gibt es noch viele Brachflächen. Sie werden mit Streetart verschönert. Es gibt einen Kunstrundweg durch die Stadt. Die historische Kathedrale wurde vollkommen zerstört. Eine provisorische Pappkirche, die Cardboard Cathedral, soll sie bis zum Wiederaufbau ersetzen. Ein riesiges Stadion ist im Bau. Historisch sind noch die Tram und die Regent Street. Es gibt hohe neue Gebäude in der City. Anders als in den Vororten. Dort entstehen viele Neubauten aus Holzkonstruktionen und extra leichten Dächern. Da funktioniert vielleicht das unter den Tisch kriechen. Wir waschen unsere Wäsche und kochen in der Gästeküche. Und tauschen uns mit Frank und Svenja aus Hamburg und Oldenburg aus. Sie sind schon einige Zeit mit einem gekauften Wagen in Neuseeland unterwegs. Ein netter Abend.
Sightseeing in Christchurch
29. Januar 2025
Erst morgen wollen wir weiter fahren. Heute steht Christchurch auf dem Programm. Zuerst der Botanische Garten. Auf dem Weg dahin entdecken wir eine alte Holzkirche. Es ist die älteste Kirche der Stadt. Eine nette Dame erklärt uns ihre Konstruktion. Und dass sie dem Erdbeben standgehalten hat. Es gab nur wenige Schäden. Auch die im 19. Jahrhundert von Engländern im Botanischen Garten gepflanzten riesengroßen Bäume mit mehren Metern dicken Stämmen stehen noch. Es gibt unzählige dieser Giganten: Redwoods, Rotbuchen, Eichen, Korkeichen, Kauris… Faszinierend. Ansonsten ist der Garten sommerlich bepflanzt mit üppigen Staudenbeeten. Die Rosen im Rosengarten sind in voller Blüte. Es ist Sommer auf der Südhalbkugel und heute sehr heiß. Wir befinden uns immerhin auch auf dem gleichen Breitengrad wie Rom, nur halt südlicher Breite.
In der Quake City Exhibition informieren wir uns über die Katastrophe von 2011. Interessant sind die Berichte der Menschen, die das Beben erlebt haben. Und die baulichen Entwicklungen, die seitdem gemacht wurden. Hohe Gebäude werden auf speziellen Fundamenten errichtet und der Boden in Neubaugebieten wird so verändert, dass aufsteigendes Wasser die Häuser nicht mehr versinken lässt. Teuer aber wirkungsvoll. Doch glücklicherweise auch noch nicht im Ernstfall erprobt. Es gibt in jedem Jahr hunderte kleine Beben in dieser Region, aber ein solch verheerendes hat sich seit dem großen Unglück nicht wiederholt.
Mit den Rädern wollen wir noch zum Meer. Doch Klaus hat einen Platten. Es wird zu spät. In einem Radladen kaufen wir noch Schläuche und fahren dann eine große Runde durch den Park. Er nimmt ein Drittel der gesamten City ein. Es gibt unzählige Flächen für die verschiedensten Sportarten: Rugby, Cricket, Netball, Hockey, Tennis, Golf… alles umsonst. Auf den Wegen wird Rad gefahren, gejoggt, gewalkt und spaziert. Es scheint, dass halb Christchurch hier am Nachmittag Sport treibt. Beim Kochen im Aparthotel treffen wir noch zwei extreme Sportler. Micaela und Jörg aus Berlin und Dresden sind seit Oktober auf dem Te Araroa Trail unterwegs. Sie durchwandern beide Inseln von Neuseeland längs. 3.000 km durch Urwälder ohne richtige Wege, Flussquerungen ohne Brücken, Tage ohne Einkaufsmöglichkeiten, Regen, Sturm und Sandflies… Noch 400 km fehlen ihnen. „Chapeau“. Da sind unsere geplanten 4.000 km mit dem Rad nichts dagegen. Auf widrige Bedingungen sind auch wir eingestellt.




























