01. Februar 2025
Für die nächsten drei Tage haben wir ein Auto gemietet. Wir wollen zum Mount Cook oder Aoraki in Māori-Sprache. Mit den Rädern bräuchten wir mehrere Tage dazu. Und es geht immer nur bergauf. So haben wir uns zuhause schon entschieden, die Räder auf dem Campingplatz in Timaru stehen zu lassen. Sie stehen sicher in der privaten Garage des Betreibers.
Neben dem Highway gibt es einen unbefestigten schmalen Radweg. Wir sehen einige Reiseradler. Weiter oben auch ganze organisierte Radgruppen mit Begleitfahrzeug, mit dem Mountainbike. Hier oben verläuft der Alps2Ocean Cycle Trail. Ohne uns. Wir halten am Lake Tekapo an. Ein riesiger See in hellblauer Farbe. Das strahlende Blau entsteht durch Fels-Partikel in dem Gletscherwasser, in denen sich das Licht bricht. Eine enge steile Bergstraße führt auf einen Aussichtsberg mit einem Observatorium der Universität. Auch hier ist ein Clear Dark Sky-Gebiet. Den Nachthimmel sieht man hier so klar wie an wenigen Orten auf der Welt. Jetzt ist es taghell und wir haben einen 360 Grad Ausblick auf den Lake Tekapo, Lake Alexandrina, die riesige Hochebene und die Bergkette der Südalpen.
In der Ferne können wir schon den Mount Cook erkennen. Er gehört zu den Seven Summits und ist der höchste Gipfel von Ozeanien. Wir fahren weiter zum Lake Pukaki. Er ist türkisblau, noch größer als der Tekapo und wird vom Tasman Gletscher, dem größten Neuseelands gespeist. Und er bietet eine grandiose Aussicht auf den Aoraki. Vom Campingplatz aus führt ein Fußweg bis zum Ufer. Es ist heiß und wir gehen schwimmen. Das Wasser ist so sauber und klar. Duschen können wir uns heute sparen. Wir sind begeistert von der Landschaft mit ihren Seen und Bergen. Und den Mount Cook verlieren wir bis zum Schlafengehen nicht mehr aus den Augen.
Aoraki, der Mount Cook
02. Februar 2025
Der Wecker klingelt früh. Wir starten zeitig zu unserer Wanderung im Nationalpark. Bevor zu viele Leute unterwegs sind. Der Hooker Valley Track ist sehr populär. Der Weg führt uns immer näher an den Aoraki. Vorbei an dem Mueller Glacier mit grandiosen Aussichtspunkten. Drei spektakuläre Hängebrücken führen über den Hooker River. Es geht über Moränen und durch das breite Flusstal. Neben uns ragt der Mount Sefton steil empor, an seinen Wänden gibt es hängende Gletscher mit vielen Spalten. Der Weg endet am Hooker Glacier Lake. Der Gletscherabbruch ist in der Ferne zu sehen. Wenn er kalbt, lösen sich kleine Eisberge ab und schwimmen durch den Gletschersee. Und alles wird überragt von dem Eisriesen Aoraki. Er ist ein wunderschöner Berg. Einer der schönsten, die wir bisher gesehen haben.
Auf dem Rückweg kommen uns hunderte Menschen entgegen. Die meisten sind Asiaten. Sie sind wenig ausgestattet für die Berge. Und haben scheinbar panische Angst vor der Sonne. Die meisten sind viel zu warm angezogen, tragen Gesichtsmasken und sogar Regenschirme. An jedem Lookout posieren sie für ihre Social Media Präsentationen. Auf dem Parkplatz angekommen, sehen wir dass sie in großen Bussen hier hergefahren werden. Doch wir sind noch nicht genug gewandert. Der nächste Weg führt uns zum Mueller Glacier. Hier ist weniger los. Es wird immer heißer. Wieder Top Aussicht. Im Edmund Hilary Museum finden wir etwas Abkühlung. Der neuseeländische Bergsteiger hat am Mount Cook für seine Besteigung des Mount Everest und seine Pol-Expeditionen trainiert. Das Museum ist etwas enttäuschend, doch wir sind wieder fit für die dritte Wanderung heute.
Wir fahren ins Nachbartal zum Tasman Glacier. Er ist auf der anderen Seite des Mount Cook und mündet in einen kilometerlangen Gletschersee. Unzählige Eisberge schwimmen in Richtung Tasman River. Nun nerven uns die wenig rücksichtsvollen Touristen aus Südkorea, Japan, China… doch etwas. Im Verhältnis 10:1 strömen sie zu den Lookouts. Man kann die atemberaubende Landschaft kaum genießen. Fotografierens fast unmöglich. Überall stehen Menschen auf Felsen und verrenken sich für das beste Instagram-Foto. Dabei ist die Natur hier so eindrucksvoll und wunderschön. Nach sieben Stunden auf den Beinen genießen wir Dusche und Abendessen. Und blicken dabei immer noch auf den blauen Lake Pukaki und den Aoraki.




















Eine Antwort zu „Die blauen Seen”.
👏 … Was für TOLLE Bilder!!! 🤩
🙏
Herzliche Grüße 🫶 aus der frostigen Heimat! 🥶🤗
LikeGefällt 1 Person