Scenic Flight über die Gletscher

03. Februar 2025

Am Freitag haben wir gebucht. Per Handschlag. Einen Flug über die Gletscher der Südalpen: the big three. Tasman, Fox und Franz Josef. Direkt am kleinen Airport Pukaki. Direkt bei Chris Rudge, dem Piloten. Wir haben zusammen den Wetterbericht gecheckt und Montag 10 Uhr vereinbart. Früh am Montagmorgen kurz nach dem Aufstehen sind wir etwas besorgt über die Wolken, die zu den Bergen ziehen. Doch sie sind schnell verschwunden. Chris begrüßt uns. Wir sind heute seine ersten Fluggäste. Seine Cessna hat er schon flugfertig gemacht. Sie hat hoch angesetzte Flügel und ist perfekt für Scenic Flights. Chris erklärt uns die Route. Im Flugzeug will er uns per Funk und Kopfhörer über die Details informieren.

Wir starten und fliegen über den türkisblauen Lake Pukaki, über seine Mäander und dann zum Mount Cook. Wie sehen den größten Gletscher, den Tasman Glacier und den Hooker Glacier. Wir umrunden den Mount Cook und fliegen über den Franz Josef Glacier und den Fox Glacier. Wir schauen auf die Westseite des Mount Cook, den Murchinson und den Müller Glacier. Viele eisbedeckte Gipfel ragen empor. Chris nennt uns ihre Namen: Mount Tasman, Malte Brun, The Minarettes und Mount Sefton. Alle sind so schroff und steil und mit spaltenreichen hängenden Gletschern bedeckt, dass sie für uns unbezwingbar erscheinen. Sie sind viel steiler als die meisten hohen Gipfel in den europäischen Alpen. Nicht zu vergleichen mit unserer Monte Rosa Tour mit elf 4000ern in fünf Tagen. Hier kämen wir auf keinen einzigen Gipfel. Sie sind nur von extremen Bergsteigern bezwingbar.

Den Māori sind die Berge heilig. Sie gehen nicht auf die Berge. Auf dem Aoraki ruhen ihre Ahnen. Und wir fliegen mit der Cessna einfach drüber. Wir sehen alles ganz genau. Es ist atemberaubend schön. Unser Pilot -selbst Fotograf, er hat sogar im National Geographic veröffentlicht- fliegt seine kleine Maschine so, dass wir die beste Perspektive zum Fotografieren bekommen. Wir machen unzählige Fotos. Doch dazwischen schauen wir auch einfach und staunen. Der Flug zeigt uns Neuseeland von seiner schönsten Seite und ist sicher ein Highlight unserer Reise. Die 70 Minuten in der Luft kommen uns wie eine Ewigkeit vor. Sie haben sich auf jeden Fall gelohnt. Wir verabschieden uns von Chris und fahren zurück nach Timaru zu unseren Rädern. Unterwegs halten wir an einem der vielen Seen an und gehen schwimmen. Nach so vielen Eindrücken aus der Luft müssen wir uns in einem anderen Metier wieder erden.