09. Februar 2025
Sabine hat die Nase voll vom State Highway 1. Fünfundzwanzig km müssen wir noch durchhalten. Nach der großen Brücke über den Clutha River dürfen wir endlich abbiegen. Es geht in die Catlins. Eine grüne hügelige Landschaft am Pazifik. Wir haben strengen Gegenwind. Hier gibt es nur Kühe und vor allem Schafe. Die Farmen liegen weit auseinander.
Am Kaka Point ist ein riesiger Strand. Nicht zum Baden oder Surfen geeignet. Der Sog der Wellen ist so stark, dass davor gewarnt wird, ins Wasser zu gehen. Wir stellen uns vor, wie die ersten Siedler hier gelebt haben. Es ist nicht schwer. Viele Häuser sehen heute nicht anders aus als im 19. Jahrhundert. Holzhäuser mit Wellblechdächern, abblätternder Farbe und Traktoren im Vorgarten.
Die einzige größere Siedlung in der verlassenen Gegend ist Owaka. Hier zelten wir neben einem historischen Krankenhaus. Es ist heute ein Hostel. Die Pflegeanweisung für Krankenschwestern von 1887 hängt noch an der Wand. Das Haus ist kaum verändert. Wir nutzen Küche und Speisesaal sowie die sanitären Anlagen. Hier riecht es noch nach Krankenhaus. Stephanie aus Berlin interessiert sich für unsere Reise mit dem Rad. Sie selbst reist ein Jahr um die Welt. Alle vier Wochen in ein anderes Land.
Nach Curio Bay
10. Februar 2025
Die Catlins sind ein Paradies für Radfahrer. Einsame Straßen durch atemberaubende Landschaft mit großen Buchten, grünen Hügeln und dem Catlins Rainforest Park, einem naturbelassenen Urwald. Ohne Wege und so dicht, dass keiner hindurch kommt. Ein Rückzugsort für die endemischen Vögel, die uns mit ihrem uns fremden Gezwitscher ständig begleiten. Wir sehen sie nicht, sie verstecken sich vor uns. Es gefällt uns hier. Einziger Nachteil sind die steilen Anstiege und der Gegenwind. Wir haben heute auf einer Strecke von 75 km über 1100 Höhenmeter.
In Curio Bay werden wir für die Anstrengung belohnt. Der Campingplatz liegt auf Klippen neben einem tollen Sandstrand. Hier gibt es die seltenen endemischen Hector Delfine und die kleinsten Pinguine der Welt, die Koroa. Und die Yellow-Eyed Pinguine, das sind die seltensten Pinguine auf der Welt. Und wir sehen sie alle. Die Gelbaugen- Pinguine in der Dämmerung auf den Felsen und die Delfine am Strand. In der Dunkelheit kommen dann noch einige blaue Pinguine aus dem Meer. Mit lustigem Geschnatter. Auf dem Campingplatz freuen wir uns, Caroline und Bruno aus Kanada wieder zu treffen. Sie haben jetzt einen Mietwagen und setzen ihre Reise fort. Wir beschließen noch einen Tag hier zu bleiben. Vielleicht mit den Delfinen schwimmen?




















