31. März 2025
Der Hauraki Rail Trail geht noch ein Stück weiter. Durch eine riesige Bucht immer am Meer entlang. Wir sehen kein Meer. Die Wetlands, ein breiter Streifen mit Mangroven ähnlichen Büschen, die bei Flut im Wasser stehen. In Australien würde es hier von Krokodilen nur so wimmeln. In Neuseeland gibt es keine gefährlichen und keine giftigen Tiere, Reptilien oder Insekten. Dafür jede Menge seltene Zugvögel. Und hier in Miranda ist ein Vogelschutzgebiet. Besonderen Schutz genießt der Poaka, engl. Pied Stilt. Er fliegt jedes Jahr von Alaska genau in dieses Gebiet in Neuseeland um zu brüten. Und dann über Sibirien wieder nach Alaska. Der Poaka , zu Deutsch: Fußstelze, ist ein Native Bird, ein endemischer Vogel Neuseelands. Wir kommen aus den Wetlands an einen Strand aus zerkleinerten Muscheln. Hunderte Vögel sitzen dort.
Ab jetzt haben wir Meerblick. Zuerst auf dem Radweg, dann auf der Straße. Ohne viel Verkehr. Nach ein paar Steigungen kommen wir nach Orere Point. Auf den Campingplätzen ist nicht mehr viel los. Es wird Herbst. Die Saison ist zu Ende. Wir haben noch Zeit für einen Strandspaziergang. Und zum Wäsche waschen. Morgen ist unser letzter Radtag mit Gepäck.
Die letzte Radetappe
01. April 2025
Ursprünglich wollten wir noch ein paar Tage länger Rad fahren. Um die Halbinsel Coromandel herum. Doch vor der Straße an der Ostküste wurden wir mehrmals gewarnt. Viele Autos und vor allem Logging Trucks, Holztransporter mit zwei Anhängern. Sie fahren die gefällten Stämme aus dem größten von Menschen angepflanzten Waldgebiet der südlichen Hemisphäre ab. Und sie sind für Radfahrer gefährlich. Dazu haben wir keine Lust mehr. Wir fahren deshalb kürzer nach Auckland. Wir werden uns dort einen größeren Wagen mieten, in den die Räder rein passen. Damit fahren wir dann weiter nach Norden und zurück nach Coromandel. So ist es heute unsere letzte echte Radetappe.
Zuerst fahren wir angenehme Straßen. Je näher wir Auckland kommen, desto stärker wird der Verkehr. Wir müssen noch einmal durch das volle Programm. Und ihr, liebe Follower, müsst noch einmal durch unsere schärfste Kritik an den neuseeländischen Auto- und Truckfahrer. Ein letztes Mal. Ein Auto hinter dem anderen, kein Seitenstreifen und, wie soll es anders sein, ein Logging Truck überholt uns, als ein anderer entgegen kommt. Haarscharf. Uns bleiben vielleicht 4 cm Platz für unsere Reifen neben einer Kante zum tiefen Schotter. Fahren wir mit Tarnkappen? Irre!
Ab dem ersten Vorort von Auckland fahren wir nur noch auf schmalen Fußwegen. Wir quälen uns langsam bis zum Airport: Fußwege, schlechte Radwege, Einfahrten, Ampeln oder Seitenstraßen, mehrere Straßenquerungen. Achtung ist geboten. Grundsätzlich hält kein Autofahrer für uns an. Auf den letzten Kilometern gibt es einen neuen Radweg, der kurz vor dem Flugplatz endet. Geschafft.
Wir holen den Wagen ab, packen Räder und Gepäck hinein und fahren nach Norden. Über eine sechsspurige Autobahn. Es ist Rushhour und Stau. Und was ist das? Neben der Autobahn ist ein Radweg. Einige Radfahrer überholen uns. Klasse. 40 km nördlich von Auckland übernachten wir in Red Beach. Es gibt zwei riesige Strände, aber nur bei Ebbe. Jetzt sind wir Touristen und keine Radreisenden mehr.






















