Urlaub auf Malta

23. November 2022

Unsere Reise ist (fast) zu Ende. Wir beziehen unser letztes Apartment. Für acht Tage, dann geht es nach Hause. Von Valetta aus kürzen wir mit dem Wassertaxi ab. So sparen wir uns einen Teil der gefährlichen Stadtdurchfahrt. Doch so ganz reibungslos kommen wir nicht durch. Wie so oft auf unserer Tour müssen wir wegen einer gesperrten Straße umkehren. Klaus navigiert neu, es nervt. Wir freuen uns, als wir endlich die Küstenstraße erreichen. Mit Radweg. Hier ist sicher auch die Radstrecke des Malta-Triathlons. Aber dann als gesperrte Straße. Um die Halbinsel bei Saint Pauls Bay fahren wir komplett herum. In Bugibba ist unser Aparthotel, eine modern eingerichtete Wohnung mit Meerblick. Hier wollen wir die Zeit bis zu unserem Flug nach Deutschland verbringen. Eine andere Möglichkeit, heim zu kommen, gibt es nicht. Machen wir doch einfach noch ein paar Tage Urlaub auf Malta. Der Wetterbericht verheißt ab Wochenende nichts Gutes. Regen und Wind. Das ist unser Winter auf Malta, erklärt uns Monica an der Rezeption des Hotels. Na gut, machen wir das Beste draus. Die nächsten zwei Tage sollen noch schön sein. Auch heute ist wenig Regen möglich. Aber viel Wind, Windstärke 7 bis 8, also Sturmstärke. Wir beziehen das Apartment und setzen uns wieder auf die Räder.

Wir fahren gegen den Wind an die Westküste nach Ghajn Tuffieha südlich der Golden Bay. Von oben können wir die tosenden Wellen in den beiden Buchten bestaunen. Am Wachturm aus dem 17. Jahrhundert weht der Wind so stark, dass wir uns quasi reinlegen können. Wir wollen zu den Dingi Cliffs, doch das schaffen wir nicht mehr. Wir müssen bevor es dunkel wird zurück sein. Über eine kleine Straße über eine Anhöhe geht es zurück zu einer Hauptstraße. Die Aussicht reicht fast über ganz Malta. So groß ist dieser Inselstaat nicht. Vergleichbar mit Bremen, haben wir gelesen. Wir hätten eine größere Insel erwartet. Und auch, dass alles ausgetrocknet und kahl ist. Wir sind erstaunt. Malta ist grün. Außer in den Städten. Malta hat drei Gesichter. Auf der einen Seite gibt es riesige Flächen mit Bebauung, eine Stadt geht in die andere über. Auf der anderen Seite gibt es viele landwirtschaftlichen Flächen, streng gegliedert mit Steinmauern. Hier wird vor allem Gemüse angebaut, aber auch Wein. Und eine dritte Seite ist die Natur mit ihren Klippen und Stränden. All die können wir von unserer Anhöhe aus bestaunen.

Die Fahrt über die Hauptstraße zurück gefällt uns weniger. Sabine wird zweimal von Autos geschnitten. Knapp war es. Und es reicht ihr. Das war jetzt zu viel. Hatten wir gedacht in Italien gibt es zu viele Raser. Hier ist es noch schlimmer. Die Italiener fahren schnell, nerven mit ihrem Gehupe, aber am Ende lassen sie Radfahrern auch ihren Platz auf der Straße. Hier wird gerast und Radfahrer werden nicht wahrgenommen. Im Zentimeterabstand wird überholt und an Kreiseln und Einmündungen werden wir geschnitten. Sabine hat die Nase voll. Der Schock sitzt tief. Sie kann nicht mehr. Heil heimkommen ist alles, was sie noch möchte. Wie wir in den nächsten Tagen hier noch weiter Rad fahren, wissen wir noch nicht. Unser EV 7 umrundet noch die Nachbarinsel Gozo und führt noch bis zur Südspitze der Hauptinsel. Eigentlich haben wir das noch eingeplant, aber nicht um jeden Preis. Vielleicht machen wir auch einfach Urlaub.

24. November 2022 – Gozo

Wer hat gewusst, dass Malta aus mehreren Inseln besteht? Wir vorher nicht. Noch nie haben wir uns mit diesem kleinsten Mitgliedsstaat der EU beschäftigt. Malta besteht neben der Hauptinsel aus der kleinen Insel Comino, die einen berühmten Strand, die Blue Lagoon, aber keine Straßen hat. Und aus Gozo. Die ca. 14 km lange und 7 km breite Nachbarinsel ist etwas ländlicher und hat keine Orte mit riesigen Bettenburgen für den Sommertourismus wie ihre große Schwester. Es gibt Klippen, schöne Buchten und Orte mit Barockkirchen. Und viel Landwirtschaft. Auf Gozo gibt es eine Megalith-Tempelanlage, die zwischen 3600 und 3200 v. Chr. erbaut wurde. Also älter ist als die ägyptischen Pyramiden. Jetzt haben wir auf unserer Tour schon viele historischen Stätten besichtigt, die ältesten Bauwerke können wir nicht links liegen lassen. Also auf nach Gozo.

Bis zur Fähre brauchen wir ewig, denn wir meiden Hauptstraßen. Aus den schlechten Erfahrungen von gestern. So geht die Strecke mehrmals über 20 % bergauf und bergab. Aber meist mit toller Aussicht. Wir fahren an einer Bucht mit türkisfarbenem Wasser vorbei. Schade, dass sie etwas verschandelt wird durch die Kulissen eines Filmsets für Popeye. Sie sind heute ein Vergnügungspark. Die Fähre bringt uns in 25 min nach Gozo, vorbei an Comino, wo wir von Weitem die Blaue Lagune erkennen können. Leider schaffen wir nicht die komplette Umrundung. Wir verlieren viel Zeit bei der Anreise und fahren mittlerweile hier so defensiv, dass wir nicht vorankommen. Immer ganz am Straßenrand, egal ob holprig oder dreckig, und so langsam, dass wir immer irgendwie reagieren können. Sabine muss schon wieder zwei heikle Situationen meistern. Ein parkender LKW fährt einfach los und ignoriert sie. Es ist knapp. Und ein paar Minuten später muss sie einer Autotür ausweichen, die ohne Rücksicht aufgeschlagen wird. Die Warnweste nützt auch nichts. Auf Gozo ist es also auch nicht besser. Wir fahren eine kleinere Runde und besichtigen die prähistorische Tempelanlage Ggantja. Mehr geht nicht. Die Fähre bringt uns auf die Hauptinsel zurück und wir kommen rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit in Bugibba an.

Abkürzung mit Wassertaxi…
… von der Altstadt Vallettas….
… in den neuen Stadtteil Silema…
… Alt und Neu nah beieinander.
Durch das unendliche Häusermeer geht’s hinaus…
… auf die Hauptstraße nach Norden. Mit Radweg!!
I ❤️ Malta!
… mit Blick über die Golden Bay.
Bei Windstärke 8…
… gibt es kaum noch ein Halten!
Golden Bay
Im Landesinnern über steilste Pisten auf…
… mit Steinwällen geschützten Nebenstraßen…
… mit Blick auf die Häusermeere von Mosta…
… und der historischen Hauptstadt Maltas Mdina am Stadtrand von Il-Rabat.
In der Abendsonne fahren wir zurück…
…überlegen ein paar Bahnen im Sportclubs zu ziehen…
… weil der Hotelpool dann doch zu klein ist, aber schön!
Auf dem Weg nach Gozo probieren wir auch hier zu graveln…
… und finden eine traumhafte Abfahrt...
… im Hintergrund ist bereits die Nachbarinsel Gozo zu erkennen.
Der Hafen Mgarr auf Gozo.
Erster Fotostopp. Jetzt ist die Hauptinsel Malta im Hintergrund.
Schöner geht’s nicht…
… Sabine freut sich vor der Ramla Bay.
Noble Stadtviertel.
Ggantija. 5.800 Jahre alte Megalith-Tempelanlage…
… mit Altar und…
… interessanten Fundstücken, Vorbilder für Niki de Saint Phalle?
Stürmische See. Die Kamera liegt ruhig auf der Reling.
Der Sturm vernebelt das Meer am späten Nachmittag .

2 Antworten zu „Urlaub auf Malta”.

  1. Herzlichen Glückwunsch zu dieser super Leistung und dem geglückten Abenteuer!
    Ich wünsche euch einen schönen Urlaub auf Malta und guten Heimflug!
    Liebe grüße
    Petra Kutsch

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    1. Vielen Dank Petra.
      Jetzt freuen wir uns auch nochmal auf zuhause. Der maltesische Regen, und der ist heftig, erleichtert den Heimflug.
      Liebe Grüße
      Die SaBossis.

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