30. November 2022
Heute haben wir den kompletten Tag verplant. Unser Urlaub ist vorbei. Wir müssen unsere Heimreise vorbereiten. Die Fluggesellschaft will, dass wir unsere Räder in Radkartons verpacken. Gar nicht so einfach zu organisieren. Wir haben schließlich keine Kartons nach Malta mitgebracht. Ein Radhändler in der Nähe von Valetta hat uns zugesichert, dass wir heute zwei Radkartons bei ihm abholen können. Jetzt kommt das erste Hindernis: zwei 1,70 m lange und 1 m hohe Kisten passen nicht in einen normalen Kombi, wir brauchen einen Van oder einen Lieferwagen. Wir haben schon vor Tagen bei Vermietern angefragt. Am Airport gibt es nur kleine Autos. Der erste Autovermieter hat uns nach zwei Tagen abgesagt. Der zweite muss es noch prüfen. Endlich dann der positive Bescheid: wir bekommen einen Neunsitzer. Nach dem Frühstück fahren wir also mit dem Bus zum Airport Luqa. Er fährt sämtliche Umwege und braucht für die 20 km 1,5 Stunden. Es gießt in Strömen, die Straßen sind teilweise überschwemmt. Am Flughafen hört es auf.
Wir holen das Auto ab, legen die Sitze um und fahren zum Radhändler. Und nun das zweite Hindernis. Er hat jede Menge Kartons in seinem Keller, doch keine in der richtigen Größe. Entweder sind sie zu groß für den Van oder zu klein für die Räder. Zu klein scheidet aus. Wir müssen die riesigen Radkartons nehmen. Wir cutten sie in der Höhe und der Länge und haben jetzt viele Teile. Die müssen wir dann passend wieder zusammenkleben. Adventsbasteln mal anders. Im Hotel schleppen wir Räder und Kisten in unser Apartment. Und kaufen 120 m Paketband. Klaus montiert die Räder auseinander, schneidet und klebt. Unsere Radtaschen stecken wir zusammen in einen Sack und verstärken mit Paketband. Nach sechs Stunden Packen sind wir fertig. Es ist mittlerweile dunkel und unser letzter Tag auf Malta ist zu Ende. Wir sind fertig für die Heimreise.
01. Dezember 2022 – Rückflug
Wir fahren früh zum Airport. Mit unseren riesigen Gepäckstücken müssen wir auch heute mit Hindernissen rechnen. Unser Flug hat Verspätung. Wir haben viel Zeit. Sabine wartet mit dem Gepäck vor dem Flughafengebäude. Klaus gibt das Auto ab. Mit den breiten Kisten passen wir nicht durch die Eingangstür. Also Abladen und wieder aufladen. Zum Check-in müssen wir bis zum Schalter vor. Dann verschieben wir halt die Absperrungen. Nun kommt das nächste Hindernis: die Radkartons müssen liegend durch den Scanner. An den haben wir nicht gedacht. Wir wissen auch nicht, wie breit er ist. Wir halten die Luft an. Millimetergenau passen unsere Räder durch den Scanner. Wären sie nur einen Zentimeter breiter gewesen, hätten wir ein Problem gehabt. Wir atmen auf.
Die Wartezeit genießen wir in der Sonne auf der Terrasse der Businesslounge. Gut dass wir so gebucht haben, die Räder sind auch inklusive. Im Flugzeug werfen wir noch letzte Blicke auf Malta und Sizilien. Wir sehen Teile der Strecke, die wir gefahren sind. Der Ätna ist mittlerweile ganz eingeschneit. Wir fliegen in Richtung Deutschland und hoffen, dass wir irgendwie heim kommen. In Frankfurt kommt unser sämtliches Gepäck als Sperrgepäck unerwartet schnell an. Wir müssen zum Bahnhof. Der nächste Zug kommt in wenigen Minuten. Das können wir vergessen. Mit den Kisten auf dem Trolley können wir nicht rennen. Es dauert bis wir am Bahnhof sind. Ein Aufzug passt, der andere ist zu schmal. Ab- und Aufladen ist wieder angesagt. Endlich am Bahnsteig müssen wir noch eine Stunde warten.
Wir helfen einem griechischen Ehepaar bei der Wahl ihres Zuges. Sie nehmen den gleichen wie wir. Sabine fragt, ob sie uns beim Einladen behilflich sein können. Bill ist schon aufgeregt bevor der Zug kommt. Er stoppt die Haltezeiten anderer Züge. Es wird knapp. Dann endlich kommt unser Zug. Natürlich gibt es kein Radabteil dort wo wir stehen. Wir rennen mit dem Trolley zu dem nächsten Radabteil. Klaus und Bill werfen die Kartons in den Zug, Sabine die zwei Gepäcksäcke. Puh, geschafft. Jetzt haben wir viel Zeit. Der Bummelzug braucht bis Neunkirchen genauso lange wie unser Flug gedauert hat. Egal. Wir unterhalten uns nett mit den Griechen. In Neunkirchen holen uns Klaus Schwester und sein Schwager mit einem Anhänger ab. Passen die Kartons da rein? Auch dieses Hindernis überwinden wir. Sie passen haargenau. Auf den Zentimeter. Bis nach Hause ist es nicht weit. Nach vier Monaten, neun Ländern und über 7800 Radkilometern schlafen wir heute wieder im eigenen Bett.
PS: Wir werden bald noch ein Resümee unserer Tour schreiben. Also schaut mal nochmal in den Blog.














Kommentar verfassen