20. April 2023
Sabine kann wieder schalten. Gut so. Denn heute geht es in die Berge. Doch zuerst an der Küste entlang. Vorbei an Hotelanlagen mit eigenen Pools vor jedem Zimmer. So eine Verschwendung. Das Meer mit glasklarem Wasser ist nur wenige Meter entfernt. Die Hauptstraße wird immer weniger befahren. Die Hotelgäste verlassen selten ihre Luxusanlage. Ein Vorteil für uns. Nur noch alle 15 Minuten überholt uns ein Auto. Irgendwann gibt es auch keine Orte mehr, nur noch Natur. Und starken Gegenwind. Ein Verkehrsschild weist auf einen Strand hin, Prasonisi. Er zählt zu den besten Surf- und Kitespots weltweit. Leider haben wir nur Pedale und kein Segel. Wir kämpfen gegen den Wind. Vielleicht ist er auf der anderen Seite weniger stark. Bis zum Pass ist es anstrengend.
Dann geht es zur Küste hinab. Mit atemberaubender Kulisse. Kilometerweit immer am blauen Meer entlang. Mit Blick auf Berge und Inseln. Grandios. Die letzten 20 Kilometer geht es bergauf bis Monolithos. Unser Berghotel ist einfach. Die Aussicht phänomenal. Wir haben noch nicht genug. Wir machen noch einen Abendspaziergang bis zum Monolithos Castle. Die Aussicht wird noch getoppt. Morgen bleiben wir hier und wollen auf einen Berggipfel. Damit wir noch weiter blicken können.
21. April 2023 – Gipfeltour
Unsere Fähre nach Kreta fährt samstags nicht. Wir bleiben einen Tag länger als geplant auf Rhodos. Wo können wir ihn schöner verbringen als hier in den Bergen an der Westküste? Anfangs durch einen Kiefern- und Zypressenwald, später über Almwiesen und über steinige Pfade gehen wir zum Gipfel des wohl schönsten und grünsten Berg der Insel. Der 825 m hohe Akramitis ist der zweithöchste Berg auf Rhodos. Doch seine Superlative muss man erleben. Kontraste zwischen Grün und Blau, zwischen Himmel, Berge und Meer. Der Gipfel ist unbewaldet. Die Aussicht am Gipfel ist phänomenal.
Fast ganz Rhodos und etliche Ägäisinseln sind zu sehen. Früher gab es eine Feuerwehrwache auf dem Gipfel, eine Ruine ist noch erhalten. Wir genießen das Panorama. Das gesamte Gebiet steht als Naturdenkmal unter Schutz. Besonders jetzt im Frühling gibt es eine üppige Flora. Unzählige blühende Pflanzen, regelrechte Blütenteppiche mit Kräutern, Macchia und wilden Orchideen durchlaufen wir. Tausende wilde Bienen werden angelockt. Apropos Bienen. Sabine ist allergisch. Und wir laufen mitten durch ganze Bienenvölker. Eine kann Sabines Schuh nicht ausweichen. Sie bleibt in der Lasche hängen und sticht ihr in den Fuß. Das Notfallset ist im Rucksack. Es piekst etwas, doch die allergische Reaktion bleibt aus. Glück gehabt. Die übrige Fauna beschränkt sich auf Ziegen und Schafe. Die Hirsche, die am Akramitis leben sollen, bleiben im Wald versteckt. Ein gelungener Tag, auch ohne Rad fahren. Unsere morgige Strecke haben wir vom Gipfel aus schon gesehen.



















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