Nette Griechen

24. April 2023

Wir gratulieren Sabines Vater zum 87. Geburtstag und singen ihm ein Ständchen. Manchmal müsste man sich kurz nach Hause beamen können. Es geht los. Die zweite griechische Insel erwartet uns. Zuerst 20 km den Berg hoch. Es ist heiß. Die Vegetation ist nicht mehr so grün wie auf Rhodos. Vieles ist schon verdorrt. Später erzählt man uns, dass es hier seit zwei Monaten nicht mehr geregnet hat. In einer Zeit, in der es sonst die meisten Regenfälle gibt. Klimawandel???

Es geht bergab an die Südküste. Hier gibt es nicht viel Tourismus. Gewächshäuser prägen die Küste. An der Küste geht es ständig auf und ab. Bis zu unserem Campingplatz in der Nähe von Ierapetra, der geographisch südlichsten Stadt Europas. Die Rezeption ist geschlossen. Zwei Briten informieren uns, dass erst am Abend geöffnet wird. Wir stellen unser Zelt unter einen der Holzverschläge, die im Hochsommer Schatten spenden sollen. Der kiesige Long Beach ist völlig leer. Wir haben einen kilometerlangen Strand ganz für uns alleine. Klaus geht baden, Sabine schwimmen. Die Wassertemperatur ist schon eine zeitlang auszuhalten. Nicht für Klaus, er bekommt schon zuhause im Hallenbad Krämpfe. Nach dem Schwimmen wollen wir einkaufen.

Der Campingplatzbesitzer, sein Bruder und sein Sohn halten uns an. Sie sind begeistert von unserer Tour. Der Chef will uns ein Geschenk machen. Er weiß noch nicht, was er uns schenken will, er muss zuerst mit seiner Frau reden. Beim Wegfahren ruft er uns zu, dass wir auf keinen Fall Salatgurken kaufen sollen. Nach unserer Rückkehr aus dem Supermarkt bringt er uns eine ganze Tüte mit Gemüse, Eiern und Zitronen. Die Griechen sind so nett. Wir werden am Geburtstag von Sabines Vater reich beschenkt und herzlich willkommen geheißen.

25. April 2023 – Wo ist der Campingplatz?

Wir queren die Insel, mit Rückenwind. An der Nordküste fahren wir meistens auf der Old National Road. Daneben ist der Hauptverkehr auf der neuen Straße. Gut für uns. Es geht stetig bergauf und bergab. An einigen Touristenzentren vorbei. Wir verlassen die Küste und müssen über einen Pass. Die Old National Road wird zu einer wunderschönen Fahrradstraße. Sabine fragt Klaus, wo eigentlich die Radfahrer sind. Gilt Kreta doch als Hochburg für Rennradurlauber. Kaum gesagt, da fährt die erste Rennradgruppe schon an uns vorbei. Einzelne Radfahrer folgen. Ungefähr 20 km geht es nach oben bis zum Pass. Dann folgt die Abfahrt. Serpentine um Serpentine. Am Ende durch eine schroffe Schlucht. Bis zum Campingplatz ist es nicht mehr weit.

Doch was ist das? Sorry, we have closed. So steht es auf einem halbverwitterten Schild. Der Campingplatz muss schon lange geschlossen sein. Die Gebäude sind verfallen und mit Unkraut überwuchert. Nur ein großer wilder Hund lebt scheinbar dort. Wir machen uns aus dem Staub. Was tun? Auf dem GPS-Gerät wird ein Platz 17 km weiter angezeigt. Auf dem Handy können wir nicht nachsehen. Sabines Smartphone hat keinen Internetempfang und Klaus IPhone ist tot. Wir fahren weiter. Dass Kreta so hässlich sein kann, hätten wir nicht erwartet. Wir fahren durch Orte, die einfach nur greulich sind. Einkaufszentren, Hotels… alles dicht an dicht. Entlang der Old National Road, die jetzt auch noch stark befahren ist. Nein, so hätten wir uns Kreta nicht vorgestellt. Klaus stellt fest, dass der Platz, zu dem wir fahren, nur für Caravans ist. Dann müssen wir uns eben eine andere Unterkunft suchen.

Wir fahren zum nächsten Strand. In Meernähe ist es auf jeden Fall noch mal schöner. Doch alle kleineren Hotels haben noch nicht geöffnet. Es gibt nur riesige Resorts. Meistens mit fünf Sternen. Wir wollten doch zelten. Es bleibt uns nichts anderes übrig. Wild zelten geht hier gar nicht, Campingplätze gibt es nicht, dann eben eines der Resorts. Wir finden eine vier Sterne Anlage im Stil eines griechischen Dorfes. Zimmer mit Blick auf das Meer, all inclusive, mehrere Pools…was wollen wir mehr? Oder weniger? Unser Zelt hätte uns auch gereicht.

Wir queren Kreta von Nord nach Süd
Der Pass ist geschafft.
Rauchzeichen
Weicheier aalen sich in der Sonne…
… Hartgesottene schwimmen.
Vom Campingplatz-Chef werden wir reich…
… beschenkt.
Gewächshäuser von Ierapetra, der südlichsten Stadt Europas.
Schafstransport
Wieder auf der Nordseite der Insel…
… fahren wir direkt am Meer.
Auf der Old National Road…
… genießen wir…
… tolle Aussichten auf das Gebirge im Meer.
Einsame Straßen…
… laden zur Pause ein.
Nach einem anstrengenden Anstieg…
… geht’s auf…
… traumhaften Serpentinen bergab.
Campingplatz geschlossen, wir finden in atemberaubendem Tourismus…
… doch noch eine nettes Hotel Cretan Village.

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