26. April 2023 – In die Hauptstadt Kretas
Wenn schon Resort, dann kosten wir unsere Zeit hier auch aus. Check-Out ist um 12 Uhr, früher fahren wir nicht los. Einen Teil der Strecke bis Heraklion sind wir ja auch gestern schon gefahren. Heute ist es nicht mehr weit. Nach dem Frühstücksbüffet gehen wir zum Strand. Er ist direkt vor unserem Zimmer. Es wäre schade, hier nicht schwimmen zu gehen. Erfrischt fahren wir los. Oft am Meer entlang. Am Airport von Heraklion müssen wir auf Hauptstraßen. Ein kurzes Hupen hinter uns signalisiert, dass ein Fahrzeug uns überholen will. Als würden wir das nicht auch so merken. Doch die Griechen hupen wenigstens ganz dezent.
Klaus will in eine Handy-Reparaturwerkstatt. Er soll es zwei Tage bei I-Repair lassen. Na, gut. Eventuell ist es ja bis morgen Abend fertig. Unser Apartment ist in der Nähe des venezianischen Hafens. Eine alte Stadtmauer hätten wir uns noch anschauen können. Heraklion ist eine griechische Stadt ohne besondere Highlights. Einkaufen könnte man gut. Wir laufen durch die Straßen und sehen unzählige Dinge, die wir nicht kaufen. Und auch nicht kaufen könnten. Wir haben noch eine weite Strecke bis nach Hause. Mehr Gepäck ist nicht drin.
27. April 2023 – Auf den Spuren der Minoer in Knossos
Baugeschichte war eines unserer Lieblingsfächer im Architekturstudium. Nicht nur wegen der interessanten Inhalte, sondern hauptsächlich wegen unseres Professors, der uns Archäologie und Baugeschichte so lebhaft und interessant näher gebracht hat. Sicher hat er uns damals auch von Knossos erzählt. Wir können uns leider nicht mehr erinnern. Also frischen wir heute unser Wissen wieder auf.
Mit dem Bus kommen wir zu der Palastanlage aus der Zeit der Minoer. Schon im 7. Jahrtausend v.Chr. gab es hier Siedlungen. Der Palast wurde zwischen 1700 und 1430 v. Chr. mehrmals durch Erdbeben zerstört und mit Asche nach einem Vulkanausbruch auf Santorin zugeschüttet. Jedesmal wurde die Anlage wieder aufgebaut. Zwischen 10.000 und 100.000 Menschen sollen in der Blütezeit hier gelebt haben. Doch so richtig erforscht ist die Geschichte von Knossos nicht. Die heutigen Ausgrabungen stammen von dem britischen Archäologen Arthur Evans um das Jahr 1900. Er hat viele Teile des Palastes rekonstruiert. Der Beton, den er vorwiegend dazu verwendet hat, wirkt etwas unpassend. Auch die Interpretation seiner Funde ist umstritten. Also ist alles vielleicht nur eine Disneyworld von vor über 100 Jahren? Wir wollen euch damit nicht länger langweilen.
Spannender ist die Mythologie von Knossos. Sie ist wohl auch nicht bewiesen, aber sehr amüsant. Der König der Minoer hieß Minos. Der Sohn von Zeus und Europa. Er bekam von dem Gott Poseidon einen Stier geschenkt. Statt ihn Zeus zu opfern, behielt er ihn. Zeus bestrafte ihn, indem er in Persiphäe, der Frau des Königs, eine Begierde nach dem Tier entfachte. Sex mit Tieren? Die Königin ließ sich eine hohle Holzkuh bauen, versteckte sich darin und zeugte mit dem Stier den Stiermenschen Minotaurus. Das menschenfressende Ungeheuer wurde vom König Minos in einem Labyrinth versteckt. Jedes Jahr mussten ihm sieben Jünglinge und sieben Jungfrauen geopfert werden. Bis Prinz Theseus den Minotaurus tötete. Er entkam aus dem Labyrinth mit Hilfe eines magischen Wollknäuels, das ihm Minos Tochter Ariadne gegeben hatte. Zu was Wolle doch alles gut ist. Eine schöne griechische Sage. Und die Fresken in Knossos liefern uns die Bilder dazu. Zurück in der Wirklichkeit wäre es schön gewesen, wenn Klaus iPhone wieder funktioniert hätte. Doch das ist leider auch nur ein Mythos. Es bleibt kaputt.











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