Städtepartnerschaft

23. September 2022

Heute müssen wir uns beeilen. Wir haben einen Termin bei Oberbürgermeister Bert Wendsche in Radebeul. Wir wollen ihm im Rahmen der Städtepartnerschaft St. Ingbert – Radebeul Grüße überbringen. Schon öfters gab es Radgruppen aus beiden Partnerstädten, die sich gegenseitig besucht haben. Wir haben halt den Umweg übers Nordkap gewählt. Der Oberbürgermeister, selbst ein begeisterter Radfahrer, ist interessiert an unserer Tour und heißt uns herzlich willkommen. Mit einem Foto für die Presse an der St. Ingberter Bank und einem Pressebericht wird unser Besuch dokumentiert. Schade, dass wir weiter müssen, in Radebeul ist heute Weinfest.

Bis Dresden ist es nicht weit. Wir fahren zu den Hauptsehenswürdigkeiten. Eine Frau aus der Müritz fotografiert uns vor der Semperoper. Sie freut sich, dass wir durch ihren Heimatort gefahren sind. Vor dem Zwinger werden wir von einem Mann auf norwegisch angesprochen. Sabine antwortet auf Englisch und erklärt ihm unsere Tour auf unserer Fahne. Er zeigt auf Skandinavien und liest forest, lakes, mosquitoes, dann zeigt er auf Deutschland und sagt: culture, culture, culture. Er ist begeistert von Deutschland und Dresden. Der Zwinger ist eine Baustelle und vor der Frauenkirche ist ein riesiger Herbstmarkt mit Buden wie auf einem Weihnachtsmarkt , nur jetzt mit Herbstdeko. Praktisch, so muss für den Markt in der Adventszeit nur umdekoriert werden. Schade dass die Schlange der Wartenden vor der Frauenkirche so groß ist, Sabine hätte gerne für ihre im letzten Jahr verstorbene Mutter eine Kerze angezündet. Sie wäre heute 85 Jahre alt geworden. Wir fahren weiter.

Bis Pirna ist der Elberadweg noch flach, dann wird das Tal enger und es kommen kurze Anstiege. In Königstein mieten wir uns für 2 Nächte eine Wanderkoje. So ist unser Gepäck am nächsten Tag sicher verstaut, wenn wir im Elbsandsteingebirge wandern.

24. September 2022 – Warum heißen die Schrammsteine Schrammsteine?

Das wissen wir mitten auf unserer Wandertour in der Sächsischen Schweiz. Doch der Reihe nach. Wir fahren mit dem Bus kostenlos mit der Gästekarte nach Bad Schandau. Dort beginnt eine Rundwanderung zu den Schrammsteinen. Wir nehmen nicht den historischen Aufzug sondern wandern auch die ersten 50 Höhenmeter bergauf. Von weitem sehen wir die gewaltigen Felsen der Schrammsteine. Sie sind eine urwüchsige, stark zerklüftete Felsgruppe mit einer interessanten Formenvielfalt. Es geht durch Wald weiter bergauf. Durch das Schrammtor, einem schluchtartigen Einschnitt in der Felsgruppe, gelangen wir auf eine höhere Ebene. Dann kommt der Aufstieg auf das Gipfelplateau. Über steile Treppen und Leitern geht es anstrengend hinauf.

Belohnt werden wir durch eine grandiose Aussicht bei schönstem Herbstwetter. Viele Kletterer sind unterwegs. Sie sitzen teilweise auf spitzen Felsnadeln. Uns wird schon vom Hinsehen schlecht. Beim Abstieg wird Sabine dann wirklich schlecht. Sie schrammt sich den Kopf an einem der Schrammfelsen. Sie hat eine kleine Kopfwunde, die direkt anfängt, stark zu bluten. Jetzt hilft nur festes Drücken mit Taschentüchern bis es aufhört zu bluten. Eine Schramme an den Schrammsteinen. Jetzt wissen wir, warum die so heißen.

Sabines eine Hand drückt fest auf den Kopf, doch sie fehlt beim Festhalten an den Leitern. Wie soll das klappen? Zusätzlich krampfen ihre Oberschenkel beim bergab gehen. Wie so oft nach tagelangem Rad fahren.  Glücklicherweise hört die Blutung auf, als es zum Absteigen auf die Leitern geht. Sonst hätte die Bergwacht, die ein Mann gerade alarmiert, auch Sabine versorgen müssen. Der Mann hat seinen großen Hund die Leitern hochgehievt. Nun weiß er aber nicht, wie er wieder absteigen kann. Normalerweise steigen Hunde auch nicht auf Leitern. Etwas benommen kommt Sabine unten an. Nach einem Picknick in der Sonne auf einer Wiese mit Schrammsteinblick geht es wieder besser. Und den Cappuccino auf der Terrasse des Luxushotels an der Elbe genießen wir in der Sonne. Ein perfekter Tag? Aber dann kam die Rückfahrt.

Mit der S-Bahn geht es zurück nach Königstein. Mit dem Bus wollen wir zum Campingplatz. Wir steigen in den Bus der gleichen Linie wie heute vormittag ein. Doch was macht der Busfahrer? Er fährt statt zum Campingplatz einen völlig anderen Weg in die Berge. Klaus fragt nach. Der Busfahrer antwortet, dass er nicht zum Camping fährt, wir könnten aber bis Bad Schandau mitfahren und dann wieder mit der S-Bahn nach Königstein. Wie vor einer Stunde. Der Supermarkt hat mittlerweile geschlossen und das Restaurant am Campingplatz auch. Vor dem Bahnhof ist ein Automat mit regionalen Produkten. Auch gut. Wenigstens ist so unser Abendessen gerettet. Ein perfekter Tag mit kleinen Hindernissen.

Historisches Rathaus Radebeul
OB Bert Wendsche begrüßt uns neben der St. Ingberter Bank.
Kaffeepause in Pirna
Das Ortsschild von Dresden haben wir schon hinter uns.
Heute Abend gibt’s statt Schnaps einen Radebeuler Wein.
Dresden
Vor der Semperoper. Fotografin aus der Müritz.
Semperoper. Fotograf Bossi
Herbstmarkt vor der Frauenkirche
Sächsische Schweiz- Die Bastei
Festung Königstein. Elbe strömt fast über die Ufer.
Historischer Aufzug in Bad Schandau
In die Schrammsteine. Es geht los.
!!!
Waldsterben
Klettern zur Schrammsteinaussicht…
… und noch höher.
Geschafft.
Typisches Bild mit Lilienstein
Beim Abstieg tolle Felsformationen…
… waren die Inkas hier? Oder die Simpsons?
Noch ein Blick zurück
Noteinkauf

Eine Antwort zu „Städtepartnerschaft”.

  1. Einfach herrlich.

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