Mani mit Aussicht

05. Mai 2023

Zuerst verheißt der Wetterbericht schlechte Aussicht. Ab Mittag soll es heftig regnen. Noch ist der Himmel strahlend blau. Wir frühstücken auf der Terrasse direkt am Meer. Dann geht es bergauf. Bis zu einer Hochebene mit tausenden Olivenbäumen und Blick auf Berge und Meer. Wir kommen an einen tiefen Einschnitt. Es geht steil bergab in eine Bucht. Auf der anderen Seite nochmal 450 Höhenmeter nach oben. Die Straße mit ihren Serpentinen sehen wir schon von der anderen Seite. Es gibt keinen anderen Weg. Die tolle Aussicht entschädigt uns für die Anstrengung. Mitten am Berg schenkt uns ein Grieche Obst zur Stärkung. Wir kommen auf die zweite Hochebene.

Auf einer kleinen Mauer essen wir unsere Brote. Es summt gewaltig. Was ist das? Tausende Bienen fliegen über uns. Der Himmel ist voll von ihnen. Erst beim Weiterfahren sehen wir circa 100 Bienenstöcke. Wir saßen genau in ihrer Einflugschneise. Schnell haben sie ihre Blütenpollen noch nach Hause gebracht. Jetzt sieht es doch nach Regen aus. Bis zum Campingplatz in Stoupia geht es bergab. Es fängt wirklich an zu tropfen. Doch das war’s dann auch. Die Aussicht auf Regen hat sich nicht bestätigt. Die Aussicht auf Berge und Meer war atemberaubend schön.

06. Mai 2023 – Nach Kalamata

Kalamata ist bekannt für seine Oliven. Für uns ist es ein Etappenziel. Es gibt dort Campingplätze. Die Strecke von Stoupia bis dahin ist wieder anstrengend. Noch mehr Berge. Nach dem Frühstück gehen wir zuerst in das türkisfarbene Wasser der Bucht unterhalb des Campingplatzes baden. Das muss einfach sein. Unsere Etappe ist heute nicht so lang, nur steil. Wieder müssen wir 700 m hoch. Wieder mit viel Panorama. Sogar unseren Hochzeitsberg , den Profitis EIias oder Taygetos, sehen wir wieder. Diesmal von der anderen Seite. Für die Abfahrt in die riesige Bucht von Kalamata nehmen wir eine enge steile Seitenstraße. Kalamata Oliven so weit das Auge reicht.

In der Bucht sind zwei Campingplätze. Einer davon ist geschlossen. Er hat wohl einen Teil des Grundstücks an das neue Hotel daneben verkauft. So sterben Campingplätze in Griechenland immer mehr aus. Der andere ist ganz o.k.. Mit dem Bus fahren wir noch in die Innenstadt. Kalamata ist keine schöne Stadt. Sie ist schachbrettartig aufgebaut. Es gibt Wohnhäuser, Geschäfte und Cafés an Hafen und Strandpromenade. Keine touristischen Highlights, sondern eine typische griechische Stadt. Für alle, denen es auf der Mani zu einsam ist.

07. Mai 2023 – Auf der Flucht

Heute fahren wir, als wären wir auf der Flucht. Zuerst aus Kalamata heraus. Über Radwege, Hauptstraßen und eine kleine Nebenstraße um den Flugplatz herum. Wütende Hunde rennen uns kläffend hinterher. Sind wir froh, dass sie hinter Zäunen sind. Dann geht es durch Olivenhaine völlig eben nach Norden. Mit Rückenwind kommen wir so richtig in einen Geschwindigkeitsrausch. So schnell sind wir auf unserer Reise bisher noch nicht gefahren. Hunde hätten keine Chance. Doch sie bekommen heute noch genug Gelegenheit, uns auf kleinen Seitenstraßen zu jagen. Immer, wenn Sabine einen Hund sieht, legt sie sofort einen Sprint hin. Mit Gepäck nicht so einfach. Auf einem Dorfplatz kommen sie plötzlich von allen Seiten. Fünf oder sechs Zähne fletschende Straßenhunde umzingeln uns. Wir rufen laut: Hau ab! Und sprinten los. Nach ein paar Metern haben sie meist keine Lust mehr, uns zu jagen. Vielleicht hat haben sie uns ja verstanden! Wir haben aber auch keine Lust mehr auf Hunde. Auf der Hauptstraße werden wir hoffentlich verschont. Doch selbst hier stürmen uns zwei hinterher. Eben haben sie noch vor sich hingedöst, dann rennen sie von Null auf Hundert auf die Hauptstraße. Keine Angst überfahren zu werden. Der Jagdtrieb ist stärker. Sogar auf dem Campingplatz werden wir bellend empfangen. Der Besitzer beruhigt seinen kleinen Kläffer. Nach dem Zeltaufbau in einem Wald mit Pinien genießen wir die Sonne am kilometerlangen Sandstrand. Das Wasser ist gar nicht so kalt. Wir können eine zeitlang schwimmen. Im Dorfladen kaufen wir uns was zum Frühstück. In der einzigen Taverne sind wir die einzigen Gäste. Der Chef freut sich, uns was leckeres zu kochen. Unsere heutige Fahrt war lang und wir haben Hunger.

Frühstück am kleinen Fischerhafen
Vorbei an Blütenmeeren…
… mit Blick zum Taygetosgebirge…
… klettern wir wieder hoch…
… mit bezaubernden Ausblicken…
… und ganz neu mischen sich Zypressen ein.
Einsame Bergdörfer
In dieses Wasser müssen wir unbedingt…
Frühsport in Stoupia…
… sogar Klaus macht mit.
Und wieder müssen wir 300 m runter, um nochmal 450 m aufzusteigen.
Ein Bauer überrascht uns mit diesen süßen Früchten…
… gestärkt sind wir schnell oben.
… und wieder Richtung Meer.
Sabine vor der Kulisse der Bucht von Kalamata.
In dieser herrlichen Landschaft gedeihen die Kalamata-Oliven.
Die Bucht von Kalamata.
Die satten Farben lenken von der Hauptstraße ab.
Wir finden gerade noch so einen Platz am Strand bei Elia…
… und den letzten freien Platz in der Taverna Alexis.

2 Antworten zu „Mani mit Aussicht”.

  1. Welch idyllische Buchten und was für Blütenmeere entlang eurer Route – ein wahrer AUGENSCHMAUS! 🤩 Dort lässt es sich aushalten! 🤗

    Wir werden heute Abend wieder eurer gedenken, wenn wir im kühlen Wasser des „blau“ unsere Runden drehen – auch wenn die Aussicht dort nicht vergleichbar mit der Kulisse bei euch ist … 😉

    Weiterhin gutes Wetter, bleibt gesund und munter! LG Eva

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    1. Hallo Eva,
      leider war es gestern nicht mehr so idyllisch. Unbefahrbare Hauptstraße wegen starkem Verkehr, dafür Feldwege mit tausenden Löchern, uns jagende Hunde, über 110km…Bericht folgt. Gestern waren wir zu müde. Heute geht es mit der Fähre aufs Festland. Wir hoffen auf eine schöne Küstenstraße.
      LG
      Sabine

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