Letzter Tag in Griechenland

13. Mai 2023

Noch einmal wollen wir kurz vor Igoumenitsa in Griechenland übernachten. Wir fahren neben der Hauptstraße immer an der Küste entlang. Es ist hügelig und alles ist total grün. Wie ein undurchdringlicher Urwald. Es geht auf und ab. Steil. Bergab müssen wir bremsen und bergauf klettern. Dauernd 10 bis 20 % Steigung. Besonders in den kleinen Orten. Zweimal muss Sabine schieben. Die steile Straße ist für die Last von 45 kg dann einfach zu lang. Entschädigt werden wir immer wieder durch grandiose Ausblicke auf kleine Buchten mit Sandstränden und türkisfarbenem Meer. Den letzten langen steilen Anstieg können wir noch auf einer ruhigen Seitenstraße meistern.

Dann geht es auf die Hauptstraße. Wir sind erstaunt. Es herrscht wenig Verkehr. Oft haben wir die Straße, die meist so breit ist wie eine vierspurige Autobahn, ganz für uns alleine. Und dazu Rückenwind. Wir machen Tempo. Wir kommen so richtig in einen Geschwindigkeitsrausch. So schnell waren wir bisher noch nicht unterwegs. Auch die paar Tropfen, die auf uns regnen, stören uns nicht. In Plataria beziehen wir ein Apartment. Am Hafen liegen unzählige Segelboote. Die meisten werden vermietet. In der Taverne am Sandstrand sitzen außer uns meist Segler*innen. Das muss toll sein zwischen den ganzen Inseln im Ionischen Meer. Wir bleiben auf Land und genießen heute den Fang aus dem Meer: gegrillten Oktopus.

14. Mai 2023 – Mirëdita Albanien!

Bis Igoumenitsa ist wieder kaum Verkehr. In der Stadt sogar ein Radweg. Dann geht’s in Richtung albanischer Grenze. Wir treffen zwei Radreisende von den Kanaren. Sie fahren von Athen nach Spanien. Den ganzen EV 8. Sie überholen uns und fahren weiter auf der Hauptstraße über einen Berg. Wir biegen auf Nebenstraßen in der Ebene ab. Es geht durch süß duftende blühende Orangenplantagen. Ein Bikepacker mit Gravelbike stoppt vor wütenden Hunden. Wir holen ihn ein und starten unseren letzten Hundesprint in Griechenland. Dann fahren wir gemeinsam weiter. Roland kommt aus der Nähe von Basel und reist mit seinem Gravelbike durch verschiedene Länder in Europa. Er hat ein Interrail-Ticket und nimmt sein Rad zerlegt und verpackt in der Bahn mit. Heute will er einen Abstecher nach Albanien machen. Wir haben eine interessante schöne Fahrt zusammen.

Auf einem Pass ist die Grenze. Eine richtige Grenzstation mit Kontrollen und Wartezeit. Lange hatten wir das nicht mehr. Gleichzeitig mit den beiden Spaniern stehen wir in der Schlange am Zoll. Wochenlang sehen wir kaum Radfahrer und nun sind wir gar zu fünft. Die Kontrolle ist unproblematisch. Wir dürfen ins Land. Und die Landschaft oben auf dem Pass ist so wie wir uns Albanien vorgestellt haben. Karg und bergig. Kein grüner Urwald mehr wie gestern. Wir wechseln zum ersten Mal eine Flagge an unserer Fahnenstange. Mit der albanischen roten Fahne fahren wir weiter. Die Straße ist top. Breit, ohne Rillen und Löcher. Wir können wieder Tempo machen. Wir brausen zu dritt die Passstraße hinab. In einem kleinen Dorf wollen wir einen Berg umfahren und links abbiegen. Plötzlich kommen gleich vier Albaner*innen auf uns zu und signalisieren, dass wir da nicht fahren können. Ein kleiner Junge bettelt uns an. Wir verlassen uns auf unser Navisystem Komoot und biegen ab. Dann sehen wir, was die Dorfbewohner gemeint hatten. Es gibt nur eine Löcherpiste aus Lehm. Nach ein paar hundert Metern kommen wir wieder auf die Hauptstraße.

Eine kleine alte Fähre an Stahlseilen bringt uns über den Butrintsee. Im Naturschutzgebiet Butrint ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten Albaniens. Hier befand sich einst eine riesige antike Stadt. Griechen, Römer, Venezianer, Osmanen, Byzantiner und noch weitere Völker herrschten hier und hinterließen ihre Bauwerke. Das wichtigste und am besten erhaltene Bauwerk ist das Amphitheater. Mit den Ausgrabungen haben Archäologen 1928 begonnen. Die vielen Unruhen und Kriege in Albanien führten immer wieder zu Grabungsstopps und Plünderungen. Die erhaltenen Ruinen inmitten eines Waldes zwischen See und Lagune sind heute auf jeden Fall einen Besuch wert. Und wir freuen uns, dass wir es organisieren konnten. Am Eingang gab es einen Security, er hat auf unsere von bepackten Räder aufgepasst. Von Roland haben wir uns zuvor verabschiedet. Er ist weiter nach Ksamil. Das ist heute auch unser Ziel.

Steilste Rampen mit 20% und vielleicht mehr.
Wir werden mit den tollsten Stränden belohnt.
Und nochmal hoch…
… und erneute Belohnung 1: Das Flussdelta des Acheron…
… und Belohnung 2: Einfach super…
… und die Abfahrt entlohnt sowieso!
Und noch ein Verweis am Rande: Das ist das gefühlt dreihundertste EU-Fördergeldschild auf unserer Tour. Die Griechen beherrschen den Mittelabruf.
Segler- und Fischerdorf Plataria...
… mit direktem Blick auf Korfu.
Regen mit Extrem- Saharastaub.
Nach der letzten Hundejagd…
… bekommen wir Verstärkung.
Netter Radbegleiter über mehr als 40 Kilometer: Roland aus der Schweiz.
Die albanische Grenze passieren wir zu fünft!
Erster Flaggenwechsel!!!
Abfahrt in die karge Bergwelt Albaniens.
Eine Minifähre bringt uns zum…
… Zwischenstopp im Butrint-Welterbe.
Das Amphitheater mit…
… seinen unzähligen Zuschauern.
Eine alte Basilika…
… ein alter Angeber.
Genauso herzlich wie in Athen!
Archäologischer Blog von Zeushera22 !
Der Butrintsee
In Ksamil werden die Gäste erwartet…
… und sie kommen und lassen sich verwöhnen.

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